Bei den Chicago Blackhawks läuft vieles nicht richtig rund. Die Panne mit den Briefen an die restricted agents war hier neulich schon ein Thema. Aber diese Geschichte zeigt, dass man sich Löcher, in denen man sitzt, ohne Probleme auch noch tiefer graben kann. Die NHL hat nämlich eine Untersuchung eingeleitet, in der geklärt werden soll, ob der neue Vertrag mit Marian Hossa (Laufzeit: 12 Jahre, Gesamt-Gehaltsvolumen 62,8 Millionen Dollar) gegen die Salary-Cap-Regeln verstößt. Der Kontrakt ist nicht nur extrem lang (Hossa wäre 42 Jahre alt, wenn die Vereinbarung ausläuft), sondern auch auf eine Weise strukturiert, dass ihm in den ersten sieben Jahren 55,3 Millionen Dollar ausgezahlt werden. Für die Salary-Cap-Thematik ist folgender Aspekt wichtig: Ein Sieben-Jahres-Vertrag mit Hossa über 55,3 Millionen Dollar würde jedes Jahr mit 7,9 Millionen Dollar gegen die Salary Cap gerechnet. Sollte der Zwölf-Jahres-Deal von der Liga akzeptiert werden, müssen die Blackhawks nur 5,23 Millionen Dollar anrechnen – den Durchschnittswert aus der Laufzeit. Für den Unterschied bekommt man einen einzelnen, ziemlich guten Spieler mehr in den Kader.
Die Faktenlage legt demnach nur eine Vermutung nahe: Der Club hat kreativ getrickst. Ob das gegen die Regeln der NHL verstößt, werden wir bald erfahren.
Hossa ist übrigens jener geniale Taktiker, der im letzten Jahr von den Pittsburgh Penguins zu den Detroit Red wings wechselte, weil er sich dort eine bessere Chance auf den Gewinn des Stanley Cup ausrechnete. Wir wissen inzwischen, wie die Sache ausging: Die Penguins schlugen die Red Wings und Hossa in sieben Spielen.
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