31. Januar 2010
Der Klingelbeutel: Obama auf Jobsuche
• Wer weiß, ob er solche Anwandlungen wie sein Altersgenosse Brett Favre bekommt, der einfach nicht aufhören will und letzten Sonntag mit Minnesota nur knapp vor dem Einzug in den Super Bowl abgefangen wurde? Aber vielleicht tritt er endgültig ab? Von Kurt Warner ist die Rede, der von der Nachrichtenagentur Reuters zum Abschied mit dem Attribut "brilliant" ausgestattet wurde. Bilanz: so viele Super-Bowl-Erfolge wie Favre (einen mit den St. Louis Rams, aber mehr Auftritte im Finale – nämlich zwei weitere, einer mit den Rams und einer im letzten Jahr mit den Arizona Cardinals).
• Der Präsident der Vereinigten Staaten als Aushilfs-Fernsehkommentator beim College-Basketball mit Verne Lundquist, einem der besten der Branche. Auf dem Spielfeld Duke und Georgetown in einem Match in Washington, zu dem Barack Obama nicht weit fahren musste.
Jemand am Resultat des Spiels interessiert? 89:77 für die Hoyas. Coach K hatte seine Republikaner-Fahne wohl freiwillig vorher eingerollt.
"Das Elend der Gladiatoren"
In dem fast zehn Minuten langen Film geht um die Spätfolgen, mit denen ehemalige amerikanische Football-Profis zu kämpfen haben – ein Thema, auf das ich durch den Dokumentarfilm Blood Equity zum ersten Mal aufmerksam wurde, das inzwischen aber ziemliche Kreise gezogen hat. Kein Wunder. Es geht um rund 13.000 Ehemalige, für deren durch den Football verursachten Probleme sich weder die Liga noch – sehr viel tragischer – die Spielergewerkschaft verantwortlich fühlen. Viele Veteranen werden nicht nur körperlich von der Knochenmühle verschlissen. Eine beachtliche Zahl entwickelt als Folge von allzuvielen Gehirnerschütterungen früh Demens und Alzheimer-Krankheit (eine Studie spricht von sechs Prozent). Wer medizinische Hilfe oder gar Pflege braucht, braucht auch Geld. Denn vom amerikanischen Krankenversicherungssystem werden solche Menschen ignoriert.
Der Beitrag dokumentiert – eine Woche vor dem Super Bowl, der von der ARD live übertragen wird – den Stand der Dinge sowie den langsamen Umdenkprozess, zu dem beachtlicher Druck aus dem amerikanischen Kongress beigetragen hat. Der Film entstand im Laufe des Januar und wurde in der letzten Woche beim WDR in Dortmund fertiggestellt. Mehr Informationen gibt es hier.
Aufgrund der Arbeit an dem Projekt kam das Bloggen zuletzt ziemlich kurz. Vorsatz: Das soll nicht so bleiben. Ab heute gibt es wieder frischen Lesestoff.
27. Januar 2010
Das kommt vom Fliegen
23. Januar 2010
Ein aufgepumpter Feigling
Blick zurück: Der mutmaßliche Grund für das Geständnis jetzt
21. Januar 2010
Der Klingelbeutel: Nicht alles im Griff
• Nichts Genaues weiß man nicht, aber das kann sich noch ändern: Nachdem die NBA als erste US-Liga die Vermarktugsmöglichkeiten in anderen Erdteilen entdeckte und die NFL nach einer Reihe von gescheiterten Experimenten den Pflichtspiel-Abstecher nach London installierte und die NHL ihre Fühler nach Europa ausstreckte und nun vor Beginn der Saison zwei Teams schickt, sucht Major League Baseball noch immer nach einer eigenen Lösung für ein Schaufenster zur Welt. Was schwierig ist angesichts der Großwetterlage. Mittelamerika und Venezuela sowie Japan im fernen Asien sind die einzigen Länder, in denen man wirklich Widerhall erzielen kann. Nun wurde eine alljährliche Begegnung zwischen dem amerikanischen World-Series-Sieger und dem japanichen Meister ins Gespräch gebracht. Da man die "Welt" bereits in den USA intern als Namensgeber gepachtet hat, dürfte es vor allem an der passenden Bezeichnung hapern. Unter "global" oder "Universum" dürfte es nicht abgehen.
• Der Stanley Cup ist viel unterwegs. Denn jedes Mannschaftsmitglied des Siegerteams kann den riesigen Pott einen Tag bei sich zuhause vorzeigen. Egal, in welchem Land zuhause ist. Manchmal wird das Ding aber auch falsch verladen und landet dann am falschen Ort. So wie jetzt, als der Transport von Newark nach Vancouver gehen sollte. Ausgeladen wurde der Cup in Toronto. Was irgendwie verständlich ist. Denn dort ist die Hall of Fame. Und die ist sein zuhause (via The Big Lead).
17. Januar 2010
Die Luxus-Suite und der Scrabble-Haufen
Und was ist mit den New York Jets, die im letzten Spiel der Divisional Playoff-Runde in San Diego die Chargers demontierten? Die konnten echt froh sein, dass ihnen die Chargers einen Teil der schweren Arbeit abgenommen haben. Die Jets brauchten bis kurz vor Ende der ersten Halbzeit, um ihren allerersten First Down zu erzielen. Der entscheidende Touchdown entsprang einer Interception in der Nähe der Chargers-Endzone – in der Wirkung gedoppelt durch ein albernes Head-Butt-Foul, durch das die Jets noch ein paar wichtige Yards näher ans Ziel heranrücken durften. Und selbst danach hätte es San Diego zumindest in die Verlängerung schaffen können. Aber Kicker Nate Keading hatte heute einen tiefdunklen Tag. Er verschoss im entscheidenden Augenblick aus harmloser Distanz auf trockenem Rasen und ohne irgendwelchen Wind. Vermutlich werden die Jets den Colts in einer Woche das Leben schwer machen. New York hat zwar eine beeindruckende Defensive. Aber selbst wenn die Offensive 17 Punkte gegen die Colts schaffen sollte wie heute gegen die Chargers, wird das nicht reichen. Und viel mehr sind nicht drin.
Allerdings wird einem angesichts der Jets die Football-Saison wenigstens einigermaßen schmackhaft. Denn die straften die sogenannten Fachleute Lügen, von denen sage und schreibe vier im Studio der übertragenden Network CBS herumsitzen (auch Fox hat vier dieser Bauchredner im Einsatz). Alle vier erklärten die San Diego Chargers vor der Begegnung zum Sieger. Und alle vier werden wir nächste Woche wiedersehen (Colts gegen die Jets). Solche Leute werden einfach nicht entlassen.
Das Spiel der Woche wird allerdings auf Fox laufen. Mehr als 100 Oktan stecken in der NFC Championship-Begegnung zwischen den Vikings und den Saints im Tank. Die Auseinandersetzung im Superdome in New Orleans ist ein Sahneklecks auf zehn Jahre einer Evolution des Spiels zu einer ungemein schnellen und (vor allem auch) reaktionsschnellen Angelegenheit. Eine Spielkultur, die wirkt wie herausgemeißelt aus den Köpfen genialer Videospiel-Designer, die den Mut hatten, sich Spielzüge auszumalen, bei denen Quarterbacks zentimetergenaue Pässe werfen. Diese NFL sieht neuerdings wie eine Versammlung von Feinmechanikern aus. Gut, dass man das alles inzwischen auf HD serviert bekommt.
15. Januar 2010
Agent Zero geht mindestens sechs Monate ins Gefängnis
Der Klingbeutel: Kugeldumm
• Ein paar Kilometer weiter südlich hat die Staatsanwaltschaft hingegen reagiert. Und das obwohl keine Kugeln gefeuert wurden. Und obwohl niemand zu schaden kam. Die strengen Waffengesetze in Washington D.C. machen's möglich. Über dem Kopf von Gilbert Arenas hängt damit das Damokles-Schwert einer Gefängnisstrafe. Der erste Termin im Rahmen des Strafverfahrens steht für den heutigen Freitag an.
13. Januar 2010
Agent Zero hat nichts mehr zu lachen
Blick zurück: Arenas und seine Pistolen
12. Januar 2010
Patriots im Tief – aber vermutlich nicht lange
Wenn eine Mannschaft wie die New England Patriots von dem strikten Regime der Salary Cap in der NFL in die Mangel genommen wird, dann kommt irgendwann der Tag, an dem man die Auswirkungen mit Händen greifen kann: Raus in der ersten Playoff-Runde, ohne die Spur einer Chance. Ein Team von dieser Güteklasse mit drei Super-Bowl-Erfolgen und einer weiteren Super-Bowl-Teilnahme kann man nämlich nicht ewig zusammenhalten. Genauso wie man nicht den alten Trainerstab bezahlen kann, wenn von anderen Clubs lukrative Angebote an die Assistenten eintreffen. Angebote mit dem hochdekorierten und bestens bezahlten Posten des Head Coach.
Trotz des ständigen Talentabflusses hat der ewige Griesgram Bill Belichick seinen Laden auf erstaunliche Weise jahrelang in Schuss gehalten. In manchen Phasen generierte er die Überlegenheit aus klugem und genau getaktetem Tun, vor allem in der Defensive. Dann griff er nach Spielern, die woanders als untrainierbare Diven in die Ecke gestellt worden waren und nicht halb so viel kosteten, wie sie in seinem gut geölten Spielschema wert waren (man denke an Randy Moss 2007 für einen Viert-Runden-Draftplatz oder an Corey Dillon für einen Zweit-Runden-Pick 2004 oder auch an Wes Welker, der 2007 aus Miami kam und sich seitdem auf Platz eins der Wide Receiver in der Liga in der Kategorie Receptions vorgearbeitet hat).
Und dann waren da noch jene couragierten und konsequenten Entscheidungen gegen den Strich eines konventionellen Football-Wissens. Man kann mit dem Namen Tom Brady das eine Ende der Zeitachse markieren. Und mit dem Namen von Sebastian Vollmer das andere Ende. Niemand gab nur einen Rattenschiss auf Vollmer, als vor ein paar Monaten die Draft anstand. Und niemand, der das Team und den Trainer einigermaßen zu kennen glaubte, konnte sich ausmalen, was Belichick an dem relativ unbeschriebenen deutschen Blatt gesehen hatte. Die Saison der Patriots ging am Sonntag in der kalten Brise des Gillette Stadium zu Ende. Vollmer war die Offenbarung schlechthin. Er spielte absolut fehlerfrei, ließ keinen Ravens-Spieler an sich vorbei und zeigte nach einem von Baltimore abgefangenen Brady-Wurf, dass er im Falle einer Interception nicht den Stecker aus dem mentalen Stromnetz zieht. Er war einer der beiden Tackler, der sich lang machte und sich dem Gegner entgegenwarf, um das Schlimmste zu verhindern.
Ein Vollmer ist natürlich nicht genug. Schon gar nicht an einem Tag, an dem man mindestens zwei gebraucht hätte. Und obendrein einen motivierten Randy Moss, einen gesunden Wes Welker und einen Tight End, der besser blockt. Aber warum sollte Belichick nicht im Frühjahr den einen oder anderen Nachwuchsspieler von Format aus dem Topf ziehen? Wieder mal scheinen die Patriots vorbereitet – auch auf dieses zwangsläufige Formtief einer unabwendbaren zyklischen Entwicklung – mit dem die Buffalo Bills, die Detroit Lions, die Kansas City Chiefs und andere nicht umgehen können. Sie haben für die beiden kommenden Jahre eine ganze Reihe von guten Draftplätzen gehortet. 2010 sind dies zwei zusätzliche Picks in der zweiten Runde. 2011 ist es ein zusätzlicher Pick in der ersten Runde und zwar der von den Oakland Raiders, die noch immer schlecht genug sind, um daraus einen Spitzenplatz werden zu lassen.
Ehemalige Belichick-Assistenten, die sich woanders den Chefposten sichern konnten und die beim letzten Super-Bowl-Erfolg der Patriots 2004 noch zu Belichicks Stab gehörten, wirken nachträglich weniger als Aderlass, wie man das annehmen durfte. Unterm Strich: Alle vier haben ohne Belichick nichts für ihren Ruf tun können. Nur ihr Bankkonto sieht inzwischen sehr viel besser aus.
• Romeo Crennel, vier Jahre bei Cleveland Browns – kein einziges Mal in den Playoffs. Im letzten Jahr entlassen und ersetzt durch
• Eric Mangini, der vorher die New York Jets trainiert hatte, die ohne ihn endlich wieder in Fahrt gekommen sind und am Wochenende gegen die San Diego Chargers spielen.
• Charlie Weis wurde soeben nach vier Jahren in Notre Dame entlassen, nachdem er kein besonders gutes Bild abgegeben hatte. Was nicht an seiner Leibesfülle lag.
• Josh McDaniels, der zu Beginn der laufenden Saison die Denver Broncos übernahm und nach einem Blitzstart aus dem Ruder laufen ließ.
Noch ein paar Namen aus der Zeit, als Belichick in Cleveland amtierte: Dort hatte er Rex Ryan als Linebacker-Coach, jetzt hauptverantwortlich für das Defensivmonster in Grün besser bekannt als New York Jets. Dazu: Jim Schwartz (Detroit Lions) und die College-Cheftrainer Nick Saban (Alabama), Kirk Ferentz (Iowa), Pat Hill (Fresno State) and Al Groh (Virginia).
Es wird ernst: Deutsche Ryder-Cup-Bewerbung gegen starke Konkurrenz
Der amerikanische Golf-Autor Gary Van Sickle spottet übrigens über das Auswahlverfahren und zitiert einen Artikel aus Golfweek. Er sagt: Man sollte es eine Auktion nennen. Der Ryder-Cup stehe bei solchen Gelegenheiten schlichtweg zum Verkauf.
Der Wettkampf fand bislang nur in den USA und auf den britischen Inseln statt. Ausnahme: der Abstecher 1997 ins spanische Valderrama. Traditionell standen sich beim Ryder-Cup nur Spieler aus den Vereinigten Staaten und Großbritannien gegenüber. Das Kontingent wurde in den siebziger Jahren auf Teilnehmer aus ganz Europa ausgedehnt, um der Dominanz der Amerikaner ein Gleichgewicht entgegenzustellen. Seitdem führten die Europäer die US-Golfer regelmäßig vor. Selbst der Weltranglistenerste Tiger Woods wirkte im Matchplay-Format besiegbar. Geht man nach Ländern außerhalb der britischen Inseln mit dem stärksten Nachschub an Talenten wäre sicher Schweden der attraktivste Kandidat für die Ausrichtung des 2018-Wettkampfs. Ob sie und die Holländer oder Portugiesen, die sich ebenfalls bewerben, beim Thema Geld mithalten können, muss man bezweifeln. Bleiben also allenfalls die Franzosen als ernsthafter Aspirant.
Nachtrag: Artikel von Wolfgang Scheffler auf faz.net
McGwires Doping-Geständnis – ein Flashback
Mir ist in diesem Zusammenhang übrigens eine Episode aus dem Jahr 1998 wieder eingefallen, als ich für den Züricher Tages-Anzeiger zunächst über McGwire schrieb: "Zu seinem Aufbauprogramm gehören nicht nur Steaks und Hamburger, sondern ebenso die unter Amerikas Profis populäre Muskelsubstanz Kreatin und das testosteronfördernde Mittel Androstenedion, das ausser im Baseball und Basketball in fast allen Sportarten auf der Dopingliste steht." Wenige Tage später monierte ich die Art und Weise, wie man in den USA das Auslöschen des alten Rekords von Roger Maris gefeiert hatte: Mit einer Unterbrechung mitten im Spiel, in der McGwire ein Mikrofon in die Hand gedrückt bekam und eine Ansprache halten durfte. Parallel liefen damals auf der Anlage in Flushing Meadow die US Open im Tennis. Und die Schweizer Spielerin Martina Hingis wurde tatsächlich von den anwesenden Journalisten in der Pressekonferenz genötigt, zu diesem Baseball-Theater eine wohlwollende Stellungnahme abzugeben.
Ich charakterisierte diesen Vorgang als "krankes Wir-Gefühl". Das gefiel den Baseball-Fans in der Schweiz ganz und gar nicht. Und so findet man noch heute in den Archiven der Zeitung einen ärgerlichen Leserbrief mit pauschalen und völlig überzogenen Vorwürfen an meine Adresse.
Schwamm drüber. Es war natürlich krank. Und ein Symbol für all das, was an dem Massenwahnsinn des amerikanischen Sports bisweilen durchknallt. Ja, und Mark McGwire war gedopt. Seinen Ruf als Sportbetrüger zementierte er allerdings erst vor vier Jahren, als er bei einer Anhörung im Kongress in einem denkwürdigen Auftritt unter Eid wiederholt einer Antwort auf die zentrale Frage auswich. Ein Betrüger. Geständig, ja. Aber ein Mann ohne Mumm, der sich immer nur Sorgen um sich selbst machte, weil der Anabolika-Konsum gegen Gesetze verstoßen hatte und die Verjährungsfrist für seine Vergehen noch nicht abgelaufen war. So jemand wirkt im Jahr 2010 denn einfach nur wie eine Karikatur.
Die nächste Frage lautet: Wann wird Major League Baseball darüber nachdenken, die Rekorde aus der Anabolika-Zeit zu streichen? Mit jedem Geständnis der Top-Spieler wie zuletzt Alex Rodriguez fällt die Blase in sich zusammen. Aber wahrscheinlich darf man von Commissioner Bud Selig in der Richtung nichts erwarten. Amerikas nostalgisch angehauchte Sportart leistet sich im höchsten Amt einen Menschen, der aussieht wie einen Schluck Wasser in der Kurve.
5. Januar 2010
Nowitzki Statitzki
Wenn man denn schon unbedingt muss und nicht anders kann und die Bedeutung eines Basketballspielers von den Leistungswerten aus der Statistik ableiten will, dann ist diese Betrachtung der NBA-Karriere von Dirk Nowitzki auf BallinEurope.com gar nicht so schlecht. Sie bemüht sich um Ausgewogenheit und zeigt, dass mit Pau Gasol bereits ein aussichtsreicher Kandidat für den Titel "bester Europäer aller Zeiten in der NBA" bereit steht. Noch allerdings geht dieses Premium-Siegel an den Deutschen.
Die vielen Referenzwerte, die da übrigens zu Rate gezogen werden - darunter der überbewertete Index von Herrn Hollinger, genannt Player Efficiency Rating (PER) – zeigen im Grunde nur eines: Genauso wie bei der klassischen Bewertung eines Spielers aus dem Bauch heraus sehr viele Kriterien zusammenkommen, die zusammen ein Bild ergeben, kann man auch mit Statistiken jeden Vorbehalt und jede Sympathie abstützen. Es kommt immer darauf an, was man wichtig findet. Interessanteste Beobachtung vom Geschehen in dieser Saison: Wenn Nowitzki für die Dallas Mavericks auf dem Platz steht, sorgt das Team für Vorsprung und Punktepuffer. Wenn er auf der Bank sitzt, laufen die Ersatzspieler dem Gegner jedes Mal nur hinterher. Die Mavericks brauchen offensichtlich stärkere Reserven, sonst fehlt ihnen in den Playoffs das gewisse Etwas.
4. Januar 2010
Eine Witz-Bolt-Geschichte
Gut. Denn anders als so viele in dieser schnelllebigen Zeit seltsamer Sport-Schlagzeilen kann ich mich noch das hochgehypte Rennen zwischen dem Kanadier Donovan Bailey und dem Amerikaner Michael Johnson in Toronto erinnern. Ich bin eigens hingeflogen, um darüber zu berichten. Die Veranstaltung am 1. Juni 1997 brachte die beiden Olympiasieger von Atlanta über die 100 einerseits und die 200 und 400 Meter anderseits zusammen. Man einigte sich auf eine Strecke über 150 Meter. Heike Drechsler trat im Weitsprung im Vorprogramm auf.
Es war ein totaler Reinfall. Hier die Aufzeichnung des amerikanischen Fernsehens.
Nach dem Boom: In Arizona gegen die Golfplätze pleite
Ein Teil des Spiels läuft zur Zeit so: Wer mit seiner Clubanlage nicht profitabel wirtschaftet, meldet wegen der Schuldenlast Konkurs an. Im Rahmen der Insolvenzverfahren schnappen andere Investoren zu. Zu den Plätzen, die zuletzt unter den Hammer kamen gehören auch einige, an die ich mich ganz gut erinnere (unter anderem, weil sie ziemlich anspruchsvoll sind): darunter das Wigwam Resort außerhalb von Phoenix.
Besonders dramatisch scheint die Entwicklung bei abgeschlossenen Wohnanlagen, die in den letzten zwanzig Jahren Golfplätze in die Mitte pflanzten, um so die Bauplätze oder die Villen ringsherum zu höheren Preisen verkaufen zu können. Viele von denen sind in Gefahr, nicht mehr unterhalten zu werden. Die Natur bekommt zurück, was man aus ihr herausgebastelt hat.