Die einzige deutsche Vertreterin beim Solheim Cup im schwedischen Halmstad darf zum Auftakt des Turniers am Freitagmorgen bei den vier Foursomes erst einmal zuschauen. Bettina Hauert hatte erst eine Aufgabe: Sie kurbelte die deutsche Fahne bei der Eröffnungsfeier am Donnerstagnachmittag im Stadtzentrum hoch, während ein Jugendchor das Lied der Deutschen sang. Die Hymnen aller beteiligten Länder wurden gespielt. Die beiden Captains hielten Ansprachen und taten so, als sei der Cup so etwas wie die Olympischen Spiele der Golferinnen. So kann man natürlich auch eine Veranstaltung hochreden, bei der die beste Spielerin des Jahres - die Mexikanerin Laurena Ochoa - und die gesamte koreanische Garde plus die guten japanischen Golferinnen fehlen. Ein Blick auf die Weltrangliste zeigt, wie selektiv die Sache ist. Von den ersten 10 sind nur die Schwedin Annika Sörenstam (3.), die Amerikanerin Cristie Kerr (4.), die Norwegerin Suzann Pettersen (5.), die Amerikanerinnen Paula Creamer (7.), Morgan Pressel (8.), Juli Inkster (10.) dabei. Unter den nächsten zehn auf der Weltrangliste dominieren die Japanerinnen. Bettina Hauert steht diese Woche auf Platz 117. Wenn man den Wettbewerb wirklich aufwerten will, sollte man über eine Formatänderung nachdenken. Und zwar nicht eine Lösung wie bei den Männern, die alle zwei Jahre im Wechsel den Presidents Cup austragen (in diesem Jahr vom 28. bis 30. September in Montreal), bei dem die USA gegen den Rest der Welt minus Europa spielt. Besser wäre ein Format mit drei Teams, um die Spieler aus Lateinamerika, Australien und Asien zu integrieren. Wie man unter einer solchen Voraussetzung noch ein Matchplay-Turnier austragen kann, sollen sich schlauere Leute überlegen. Der Solheim Cup läuft ab Freitag live auf dem amerikanischen Golf Channel.
Am Nachmittag gibt es vier Fourball-Matches. Es ist damit zu rechnen, dass Hauert dann zum Einsatz kommt. Denn das Format ist besser geeignet, um Neulinge an die Aufgabe heranzuführen: Jede im Zwei-Frauen-Team spielt ihren Ball, der beste der beiden wird gewertet. Beim Foursome-Format spielt eine Mannschaft nur einen Ball und zwar im steten Wechsel.
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