29. September 2007

Der Klingelbeutel: Ein Solo für Hope

Das deutet noch keine Epidemie an, was die beiden belgischen Tennisspieler da über Bestechungsgelder erzählt haben. Aber es signalisiert einen Trend. Der wurde durch die Dawidenko-Geschichte von neulich mit dem ersten prominenten Fall ans Tageslicht gebracht.

Amerika, Land der unbegrenzten Schadensersatzsummen, produziert jede Woche ein paar Verrückte, die sich mit solchen Meldungen in die Schlagzeilen hieven: Ein Dauerkartenbesitzer der New York Jets will die New England Patriots verklagen, weil ihr Trainer regelwidrig Videoaufzeichnungen von der gegnerischen Trainerbank gemacht hat und ausgerechnet bei einem Match gegen die Jets erwischt (und von der Liga bestraft) wurde. Die Summe? 184 Millionen Dollar.

Die Amerikaner wollen sich ernthaft um die Ausrichtung der Fußball-WM 2018 bewerben. Das hat Verbandspräsident Sunil Gulati in Schanghai unterstrichen. Und danach hat er von Don Sepp, dem Granden der FIFA, vernommen, dass sich der wünscht, dass China als potenzielles Ausrichterland gegenhält. Wer da wohl den kürzeren zieht? Das kleinere oder das größere Land? Wenn Blatter allerdings noch solange FIFA-Präsident sein sollte, muss man befürchten, dass die Association bis dahin implodiert. Noch zehn Jahre eines solchen verlustträchtigen Regimes hält keine Organisation aus. Und die WM von Südafrika, die ein Desaster werden könnte, steht erst noch vor der Tür. Übrigens streiten sich Kanada und Deutschland um die Frauen-WM 2011. Australien und ein südamerikanisches Land mit vier Buchstaben wollen mitbieten.

Das Foto zeigt übrigens amerikanische Fußballerinnen in besseren Tagen, als man sich für Werbepartner Nike in Positur warf und hoffte, in China zum dritten Mal Weltmeister zu werden. Das Spiel um den dritten Platz gegen Norwegen am Sonntag symbolisiert eine Zäsur. Die Mannschaft hat beschlossen, ihre Nummer eins im Tor vom Spiel auszuschließen, weil sie sich nach der Niederlage gegen Brasilien offenherzig darüber beklagt hatte, dass sie ohne erkennbaren Grund nicht vom Trainer aufgestellt wurde. Hope Solo - der Name scheint wirklich Programm - erklärte unter anderem, dass sie die Tore verhindert hätte. Und dass 2004 vorbei sei, eine Anspielung an den Goldmedaillengewinn der USA in Athen, wo ihre sehr viele ältere Nebenbuhlerin Brianna Scurry zwischen den Pfosten gestanden hatte. Während es unmittelbar nach der Brasilien-Pleite so aussah, als könne sich Coach Greg Ryan einen neuen Job suchen, wirkt nun alles so, als habe man den Sündenbock für die Niederlage gefunden: die Frau, die alles hält, bloß nicht ihren Mund.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hope Solo? Willst du mich verarschen? Die Frau würde jeder Star-Wars-Fan heiraten ohne aufs Gesicht zu gucken.

P.S.: Ich schaue einfach zuwenig Frauenfussball, um solche Highlights mitzubekommen.