Tief im Herzen von knallharten Football-Leuten, also gleich neben der Stelle, wo im Westen die Sonne versinkt, sitzt ein ganz weicher Knopf. Und wer auf den drückt, produziert ungeahnte Gefühle. Das sieht man zur Zeit in Green Bay, wo sie es einfach nicht fertig bringen, Favres Trikot-Nummer aus dem Verkehr zu ziehen. Man könnte das ja jeder Zeit machen. Heute, morgen, Anfang der kommenden Saison. Denn egal, ob der Mann mit der Nummer 4 noch hundert Jahre spielt oder überhaupt nicht mehr: In Lambeau Field sind sie mit ihm durch. Aber irgendwie hoffen die Verantwortlichen des Clubs darauf, dass der Tag kommen wird, an dem sie mit Favre wieder ganz normal reden können und ihm und den Fans die ganz große Zeremonie spendieren werden, die zu einer Rückennummer-Ausmuster-Feier nun mal gehört.
Mit dieser AP-Geschichte ist übrigens die Saison für Spekulationen über die weitere Karriere von Favre auf Umwegen eröffnet worden. Im letzten Jahr hat die Jagd nach Neuigkeiten ganze Heerscharen beschäftigt. Darunter ESPN, die während der Olympischen Spiele nichts Wichtigeres zu tun hatten, als mehrere Reporter an die Fersen des Quarterbacks zu heften. Er landete schließlich bei den New York Jets, sorgte anfänglich für Aufschwung, konnte aber den Abwärtstrend nicht verhindern. Die Jets schafften nicht mal die Playoffs, warfen ihren Trainer Eric Mangini raus (jetzt bei den Cleveland Browns) und durften aus der Ferne erleben, wie ihr Ex-QB Chad Pennington in Miami die Wiedergeburt eines heruntergewirtschafteten Teams möglich machte.
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