9. März 2009

Doping: Chambers erzählt, wie's war

Nachdem in der vergangenen Woche der Meineid-Prozess gegen Barry Bonds auf unbestimmte Zeit vertagt wurde, werden wir uns in Geduld üben müssen, wenn wir herausfinden wollen, wie es wirklich damals bei BALCO zuging. Auch das Buch von BALCO-Chef Victor Conte hängt noch in der Luft. Von ihm erhoffen wir uns noch ein paar hübsche Enthüllungen. Es gibt Anzeichen dafür, dass der Bonds-Prozess wie das Horneberger Schießen ausgeht. Eines der Indizien sind die Signale aus Washington, wo mit Präsident Obama und seinem neuen Justizminister Eric Holder zwei Männer an der Steuerseilen sitzen, die in Sachen Doping nichts von der starken Hand des Staates halten. Dazu mehr in einem Radiobeitrag im Deutschlandfunk, der am Sonntag über den Sender ging.

Einer der gedopten Sportler aus Contes Kundenkreis, der britische Sprinter Dwain Chambers, hat inzwischen sein eigenes Buch publiziert und erzählt davon, wie er sich vollpumpte. Chambers wurde gesperrt und musste seine Siegprämien zurückzahlen. Am Wochenende in Turin wurde er Europameister in der Halle über 60 Meter. Aber der Fall geht in die zweite Runde. Chambers hat in dem Buch zugegeben, was ihn die Doping-Mast kostete: 30.000 Dollar im Jahr. Ein happiger Kostenansatz in der Kalkulation, aber wiederum nicht so hoch, als dass er sich angesichts der Erfolge nicht auch wirtschaftlich rechtfertigen ließe. Angeblich will der Internationale Leichtathletikverband IAAF sich noch mal mit der Akte Chambers beschäftigen.

Keine Kommentare: