25. März 2009

NFL-Saison: Demnächst mehr Spiele?

Die NFL hat sich im Laufe der Jahre zu einer ziemlich aufgeblähten Liga entwickelt. Bei ihrer Gründung 1933 hatte man zehn Clubs:

New York Giants
Chicago Bears
Green Bay Packers
Pittsburgh Steelers
Chicago Cardinals
Philadelphia Eagles
Boston Redskins
Brooklyn Dodgers
Cincinnati Reds
Portsmouth (Ohio) Spartans
Und das war's. Heute hat man 32. Die letzte Aufstockung brachte mit den Texans ein Team nach Houston, wo zuvor die Oilers abgewandert waren und sich in Nashville als Tennessee Titans rekonstituierten.

Nach der Zusammenlegung von National Football League und American Football League anno 1966 sah die Liste so aus:
NFC

New York Giants
Chicago Bears
Green Bay Packers
Detroit Lions
Dallas Cowboys
Washington Redskins
Los Angeles Rams
Sa Francisco 49ers
Minnesota Vikings
St. Louis Cardinals
Philadelphia Eagles
Atlanta Falcons
AFC

Cleveland Browns
Pittsburgh Steelers
Baltimore Colts
Miami Dolphins
Kansas City Chiefs
New York Jets
Oakland Raiders
San Diego Chargers
Denver Broncos
Houston Oilers
Boston Patriots
Buffalo Bills

Das waren insgesamt 24 Clubs.

Der Spielplan konnte mit der Entwicklung nicht annähernd Schritt halten. Zuletzt wurde auf 16 reguläre Begegnungen erhöht, was bedeutet, das sich manche Teams jahrelang nicht über den Weg laufen. Denn von den 16 Partien trägt jede Mannschaft in jeder Saison jeweils zwei gegen die Gegner in der eigenen Division aus. Das ist gut für das Konzept einer gewachsenen Dauerrivalität, aber mehr auch nicht. Eine vernünftige Tabelle ermittelt man anders: Etwa so wie im europäischen Fußball, wo eine 18-Club-Liga wie die deutsche auf 34 Spieltage kommt.

Sollte die NFL dem Wunsch von Commissioner Roger Goodell folgen und auf 17 oder sogar 18 Spieltage aufstocken, wäre man davon noch immer meilenweit entfernt, aber man hätte etwas anderes erreicht. Man würde mehr Spiele im Fernsehen zeigen können und so die kommenden Vertragsverhandlungen mit den Networks mit einem Programmangebot unterfüttern können. Der Commish will übrigens nicht das Pensum der Spieler erhöhen, sondern im Ausgleich die Zahl der Vorbereitungsspiele reduziert sehen. Das kann man verstehen. Denn dafür interessiert sich kaum ein Mensch.

Natürlich bleibt die – rein theoretische – Frage interessant: Weshalb wird die Saison nicht einfach noch mehr in die Länge gezogen? Zumindest im Frühjahr, ehe die Playoffs in der NBA und der NHL stattfinden und im College-Basketball die March Madness ausbricht, gibt es noch Luft. Die Antwort kenne ich nicht, aber ich denke mal, sie wird auch etwas damit zu tun haben, dass amerikanische Liga-Manager instinktiv verstehen, dass es gar nicht unbedingt darum geht, die Zuschauer mit etwas zu überfüttern, was ihnen gefällt. Verknappung und lange Pausen zwiaschendurch haben durchaus etwas für sich. Sie erhöhen die Vorfreude der Fans auf eine neue Saison.

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