31. März 2009

Der Klingelbeutel: Plaxico muss rein, Vick kommt raus

Mr. Plaxico Burress hat eine Frist bekommen, in der er die frische Luft da draußen in New Jersey noch ein bisschen genießen kann. Der Wide Receiver der New York Giants, der sich neulich mit einer illegal herumtransportierten Schusswaffe in einer Kneipe ins eigene Fleisch schoß, muss mit Gefängnis rechnen. Alles sieht nach einem Geständnis und einer Vereinbarung mir der Staatsanwaltschaft aus (plea bargaining). Einen Prozess will der Footballprofi wohl nicht riskieren.

• Mr. Michael Vick wird demnächst (im Mai) das Gefängnis verlassen können, weil er seine Strafe wegen Tierqäulerei abgesessen hat. Heute lief die Meldung über eine Einigung zwischen ihm und seinem alten Team, den Atlanta Falcons, über den Ticker. Der Club erhält Geld von ihm. Viel Geld: 6,5 Millionen Dollar. Auf diese Weise kommt der Quarterback aus seinem alten Vertrag heraus und kann seine Dienste anderen Mannschaften in der NFL anbieten. Für diese Dienste rechnet er mit einem Salär von 10 Millionen Dollar pro Jahr. Davon müsste er allerdings einen erheblichen Teil bei seinen Schuldnern abliefern. Er hatte vor einer Weile privat Konkurs angemeldet, weil er zahlungsunfähig wurde.

• Es gab den Pferdeflüsterer in Buchform und dann mit Robert Redford im Kino (nicht zu vergessen mit einer gewissen Scarlett Johansson, deren riesiger Schmollmund quasi über allem schwebte). Dann kam der Dog Whisperer, der Hundebesitzern hilft und auf einem Kabelkanal tief hinten im Sendergestrüpp einen Köter nach dem anderen an die Kandarre nimmt. Die nächste Flüstertüte ist ein ehemaliger Anwalt ohne brauchbare sportliche Erfahrung, dem einige NBA-Profis trauen, wenn sie ihr Spiel verbessern wollen. Ihn nennt man den Hoops Whisperer. Seine Methoden sind noch unkonventioneller als die des Nowitzki-Mentors Holger Geschwindner. Und das will was heißen. Ausgegraben hat ihn das Wall Street Journal. Zu seinen Kunden gehören: Carmelo Anthony (Denver Nuggets), Jason Richardson (Phoenix Suns) und Gilbert Arenas (Washington Wizards), um den es zuletzt etwas sehr still geworden ist. Idan Ravin heißt der Zauberer.

• Im Internet sind noch Stellen frei. Auch für Sportschreiber, die bei den Printerzeugnissen keine Zukunft mehr sehen. AOL Fanhouse hat gerade sechs Leute angestellt.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Der "Hoops-Whisperer" ;)... das sind genau die Stories, weshalb ich immer wieder zu American Arena komme!

Dabei frage ich mich, wo ist Stevie Franchise eigentlich heute?

Grüße aus Berlin, Björn

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Über solche Besucher freut sich der Hausherr, auch wenn die Original-Fundsachen ja fast immer von anderen Leuten produziert werden. zu Stevie gab es im Januar die letzte sportliche Nachricht. Da wurde er von den Memphis Grizzlies ins freie Leben entlassen ("gewaived"). Andere Clubs scheinen sich nicht für ihn zu interessieren. Kann man verstehen. Geld genug hat er verdient. Mitleid ist also nicht angebracht.

korsakoff hat gesagt…

Vick rechnet mit 10 Mio. pro Jahr? Jetzt ist ihm aber komplett das Hirn ausgeronnen...
Gibts eine Begründung warum er soviel Kohle erwartet? Wär bestimmt lustig zu hören.
Gibts überhaupt Interessenten für ihn? Laut ESPN ist der Markt für ihn eher bescheiden.

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Ich tippe mal, dass erst mal alle sehr vorsichtig einen Bogen um Vick machen werden. Aber die Welt ist nicht gesegnet mit vielen Quarterbacks, die ein Spiel entscheiden können. Und die, die's können, werden verletzt. Was Vick betrifft, so ist das alles vor allem eine Frage des Verhandlungsgeschicks. Die NFL-Clubs geben nicht gerne Gehaltsgarantien, es sei denn, sie sehen sich dazu gezwungen. Die Zahl 10 Millionen wurde nicht von mir in die Welt gesetzt. Ich nehme aber an: 7 bis 8 Millionen sind keine Utopie.