Die Nachrichtenhappen der letzten Tage über die Verfilmung von Moneyball hatten alle einen Hauch von bizarr. Nicht weil die Chefproduzentin drei Tage vor Beginn der Dreharbeiten das 57-Millionen-Dollar-Projekt abgeblasen hatte. So etwas dürfte in Hollywood am laufenden Band vorkommen. Sondern weil einem nicht klar war, wieso diese Ambitionen nicht schon sehr viel früher beendet worden waren. Denn nicht mal Michael Lewis, der Autor des erfolgreichen Baseball-Sachbuchs, hatte verstanden, was so prominente Kinoleute wie Brad Pitt und Regisseur Steven Soderbergh in dem Stoff gesehen hatten (nicht dass er sich deshalb gegen die Verfilmung gesperrt hätte, was dafür spricht, dass die Lizenzgebühren im mittleren sechsstelligen Bereich liegen).
Immerhin hat sportsbybrooks seitdem weiter recherchiert und eine schöne Fundsache aufgetrieben: ein Drehbuch, das der Dreh- und Angelpunkt der Auseinandersetzung zwischen Produzentin und Regisseur ist. Niemand vermag zu sagen, ob dies eine alte oder eine aktuelle Version ist. Aber sicher ist es nicht die, die Soderbergh zuletzt daraus gemacht hatte. Denn die war zum Stein des Anstoßes geworden.
Kompliziert? Wenn man mal die Blaumilchkanal-Welt von Hollywood wegstreicht, wo sich Produzenten weniger Gedanken über die Qualität von Stoffen machen als viel mehr darüber, wie man wieviel Publikum ins Kino locken kann und ob Frauen die Filme sehen wollen und ob man mit einem solchen Werk im Ausland die Lichtspielhäuser füllen kann, bleibt immer noch ein Lesestück (als pdf-Datei). Der Drehbuchautor ist übrigens kein Unbekannter. Steven Ziaillian hat Schindlers Liste, American Gangster, Gangs of New York und Mission:Impossible geschrieben. Die Szene über die alle reden, ist allerdings kein Meisterwerk. Da hat der Oakland A's-Manager Billy Beane in einem Restaurant Sex mit der Kellnerin, die ihm das Essen serviert hat.
Blick zurück: Die Meldung über den Einstieg von Brad Pitt ins das Projekt,
Blick zurück: Wie Oakland im Baseball gegen die reichen Clubs besteht
Kleines Extra: Autor Michael Lewis in einem Interview zu seinem Football-Buch The Blind Side.
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