In Orlando haben sie am Dienstagabend nach dem ersten Sieg der Heimmannschaft in der Finalserie um den NBA-Titel Konfetti von der Hallendecke herunterregnen lassen. Das war nicht nur deshalb deplatziert, weil Orlando Magic noch gar nichts gewonnen hat (der Zwischenstand der Serie steht jetzt bei 2:1 für die Los Angeles Lakers). Es war auch deshalb verfrüht, weil das Match noch gar nicht zu Ende war. Die Schiedsrichter die parallel zur Schlusshupe ein Foul von Kobe Bryant an Rasheed Lewis ahnden wollten, drehten anschließend die Uhr auf noch zu spielende zwei Zehntelsekunden zurück. Während alle auf die noch auszuführenden Freiwürfe warteten, mussten hilfreiche Menschen die Papierschnipsel vom Hallenboden auflesen, weil der mit dem Abfall zu einer Verletzungsfalle für die Spieler werden kann.
Zu der Serie lassen sich zwei Dinge erwähnen: Der Artikel in der Sonntagszeitung der FAZ über Kobe Bryant und die Lakers, der am Montag online ging, ist noch nicht überholt. Denn LA bleibt auch weiterhin der Favorit auf den Titel. Bryant selbst wird allerdings trotz aller Erfolge eines nicht abschütteln können: siehe sein Vernehmungsprotokoll von Kobe Bryant bei der Polizei in Colorado, in dem er sich – ohne Anwalt an seiner Seite – über jenen Fall äußert, der beinahe seine Karriere beendet hätte. Es ist ein erstaunliches Stück Zeitgeschichte, nicht weil es pikante Details über seine sexuellen Vorlieben enthält, sondern weil es zeigt, wie genau der 30-jährige damals wusste, was für ihn auf dem Spiel steht, und alles nur wegen ein paar Minuten vermeintlich harmloser Interaktion. Es gibt die gleiche Geschichte auch aus der Perspektive der betroffenen Frau.
Das Thema kam vor kurzem in der Blogosphäre hoch, weil ein Rap-Video auftauchte, in dem angeblich die besagte Frau mit Bryant abrechnet. Inzwischen wurde das Ganze als Parodie identifiziert. Man könnte auch sagen: ein übler Scherz.
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