14. Juni 2009
Kobe hat's geschafft
Es ist vollbracht. Kobe Bryant gewinnt den Titel – zum vierten Mal in seiner Karriere und zum ersten Mal ohne Shaquille O'Neal. Wenn man bedenkt, dass der Mann erst 30 Jahre alt ist, kann man sich leicht ausmalen, dass wir uns inmitten der Kobe-Ära befinden und nicht etwa schon an ihrem Ende. Im fünften Spiel der Serie – 99:86 für die Los Angeles Lakers – wirkten die Orlando Magic wie Schlafwandler und nicht wie motivierte Herausforderer. Ihr Trainer klagte, dass die Spieler im entscheidenden Moment mit dem Ball in der Hand die falschen Entscheidungen getroffen hatten. Sein Gegenüber Phil Jackson klagte gar nicht, sondern hatte meistens ein wissendes zartes Grinsen auf dem Gesicht. Dies ist sein zehnter NBA-Titel (sechs mit den Chicago Bulls und vier mit den Los Angeles Lakers), womit ihm Platz eins in der ewigen Tabelle der Trainer gehört. Anders als damals in Chicago, als viele ihm den letzten Respekt verweigerten, weil er Michael Jordan zur Verfügung hatte, werden die Leute wohl diesmal anerkennen müssen, dass er für den Erfolg hart arbeiten musste. Trotz der beachtlichen Überlegenheit in der letzten Zeit (Finalteilnahme gegen Boston vor einem Jahr) sollte man nicht annehmen, dass die Lakers in der kommenden Saison wieder gewinnen. Der Trend der letzten Jahre spricht dagegen. Selbst in ihren Championzeiten so gute Teams wie die Detroit Pistons und die San Antonio Spurs schafften die Zugabe nicht. Im Westen ist Portland auf dem Sprung. Und im Osten wird sich Cleveland wieder zu Wort melden.
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