Knight, der den pensionierten Grandseigneur Dean Smith von North Carolina auf Platz eins der Statistik ablöst, arbeitete in all den Jahren wie ein Vulkan. Zwischenfälle gab es immer wieder, darunter einen, der im Jahr 2000 zu einem Artikel in der FAZ führte, in dem ein deutscher Basketballer vorkam. Hier ein Ausschnitt:
Für Uwe Blab begann die Lektion seines Lebens gleich mit der ersten Begegnung. Als er sich im Alter von 18 Jahren bei seinem neuen Trainer erkundigte, warum er ihn nicht früher als Basketballspieler an die Universität nach Indiana geholt hat, fiel die Antwort äußerst ruppig aus: "Mein Sohn, stell mir nicht solch eine Frage. Was hast du denn jemals für das Spiel getan?" Blab, der riesige, ungeschliffene Center mit den nicht ganz fangsicheren Händen, hat sich im Laufe seiner Studienzeit noch viele cholerische Anwürfe von Bobby Knight anhören müssen. Er war Zeuge eines seiner berühmtesten Ausraster, als der Trainer wutentbrannt einen Stuhl über das halbe Spielfeld schleuderte. Aber nichts hat die Meinung von Blab geändert, die er bei den Olympischen Spielen 1992 so formulierte: "Ohne seinen Namen und den Namen der Universität waere ich nicht in die NBA gekommen. Und ohne die NBA hätte ich nicht in Italien gespielt. Und ohne Italien wäre ich nicht, wo ich jetzt bin."
Der deutsche Nationalspieler hat seine Laufbahn beendet. Der berühmte Bobby Knight hingegen, dreimaliger College-Meister, Goldmedaillengewinner 1984 in Los Angeles und Ehrenmitglied der Hall of Fame, trainiert noch immer. Das heißt: Fast wäre seine illustre Karriere am Wochenende abrupt zu Ende gegangen. Denn da saß der Aufsichtsrat der University of Indiana in Bloomington über seine jüngsten Ausfülle zu Gericht. Doch obwohl es von einer Attacke - er hatte einen Spieler angeherrscht und mit einer Hand gewürgt - eine Videoaufzeichnung gab, kam der 59-jährige Trainer wieder einmal davon. "Das letzte Mal", versicherte der Präsident der Hochschule. Knight, der pro Jahr zusätzlich zu seinem Gehalt durch Werbeauftritte und Vertraege mit Sportausrüstern rund eine Million Dollar verdient, akzeptierte eine Strafe von 30 000 Dollar und eine Sperre von drei Pflichtspielen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen