10. Dezember 2006

Basso continuo: ProTour singt, Armstrong schweigt

Die Reinemache-Ambitionen der Radfahrgemeinde gehen so weit, das amerikanische Team Discovery Channel aus der ProTour herauzuwerfen. Discovery ist der Rennstall, in dem Lance Armstrong seine letzte Tour de France gewann und für den er noch immer nominell arbeitet. Der Grund für die Aktion: Die Mannschaft hatte den in den spanischen Dopingskandal verwickelten Ivan Basso verpflichtet. Der Italiener (früher der Kapitän des dänischen CSC-Teams) gehört zu jener Gruppe von neun Fahrern, die im vergangenen Jahr aufgrund ihrer mutmaßlichen Verwicklungen nicht bei der Frankreich-Rundfahrt dabei waren, weil sie von ihren eigenenen Mannschaft vorsichtshalber gesperrt wurden. Die ProTour hatte sich darauf einen Ehrenkodex gegeben, der besagte, dass diese Fahrer von keiner Mitgliedsorganisation angeheuert werden. Das letzte Wort wird im Januar fallen. Die Top-Leute der Zunft wissen, dass ihre Magna Charta auf Sand gebaut ist und vor keinem Gericht stand halten wird. Deshalb versuchen sie es mit moralischem Druck und Überzeugungskraft. Was sagt Armstrong? Noch nichts. Sonst ist er immer sehr viel schneller mit einem Statement zur Hand.

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