19. Dezember 2006

Der Enforcer: Ruhe in Frieden

Der wachsende Einfluss der Europäer auf den Stil, die Technik und das Tempo des Eishockeyspiels in Nordamerika hat dafür gesorgt, dass erstens die Regeln strenger ausgelegt werden und zweitens die reinen Schlägertypen allmählich aussterben. In kanadischen Eishockey-Kreisen werden sie gerne als Enforcer verharmlost, weil ihre Anwesenheit angeblich dafür sorgt, dass die technisch besseren Spieler vor den Grobheiten der ungehobelten Figuren geschützt werden. Tatsächlich waren sie Überbleibsel aus einer Ära der Gewaltverherrlichung, die im Boxsport der dreißiger bis siebziger Jahre ihre Blütezeit erlebte. Und so galt es lange als hochgradig unterhaltsam, zwei Spieler (wenn nicht mehr) dabei zuzuschauen, wie sie sich mit bloßen Fäusten gegenseitig wüste Kopfschläge zufügen. Der Höphepunkt der Absurdität schlechthin war, wenn die beiden Torleute, die sich im Spiel nie in die Haare geraten konnten, aufeinander zufuhren, um sich ebenfalls gegenseitig eine Abreibung zu verpassen. So etwas kommt heute so gut wie nie mehr vor. Mehr in der New York Times, die heute die passende Hintergrundgeschichte im Blatt hat.

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