21. Dezember 2006

Williams-Vater schuldig, muss aber nichts zahlen

Wie schön, dass die amerikanische Justiz zu solch salomonischen Entscheidungen fähig ist: Richard Williams war tatsächlich verantwortlicher Manager, als er einem Veranstalter die Dienste seiner beiden Töchter für einen Schaukampf gegen die McEnroe-Bruder im Jahr 2001 zusicherte. Aber Schadensersatz muss er trotzdem nicht bezahlen. Und dass, obwohl das Projekt mehrere Millionen Dollar eingespielt hätte. Da lächelten die Schwestern heute auf fast allen AP-Fotos und freuten sich darüber, dass sie mit einem blauen Auge davon gekommen waren. Denn so kurz vor Weihnachten hätte auch das eine oder andere Sparschwein draufgehen können und der schicke weisse 500er Mercedes, mit dem sie vor dem Gericht in West Palm Beach vorfuhren.
Blick zurück: Die Vorgeschichte vor ein paar Tagen

Jetzt warten wir mal ab, wie man in Kalifornien mit den beiden Journalisten umgeht, ohne deren Enthüllungen der BALCO-Skandal bei den Sportverbänden keine Auswirkungen gehabt hätte. Heute berichtet yahoo in einem unerhört detaillierten Stück über die Ermittlungen des FBI, die offensichtlich den ehemaligen Anwalt von Victor Conte im Verdacht haben, die Quelle für die Kopien der versiegelten Vernehmungsprotokolle der Staatsanwaltschaft zu sein. Die Protokolle mit den unter Eid gemachten Aussagen zahlreicher namhafter Sportler bildete das Rückgrat der Anklagen gegen vier Figuren. Sie wurden jedoch offiziell nie öffentlich zugänglich gemacht, weil alle Angeklagten vorher im Rahmen von Teilgeständnissen Strafen akzeptierten und einen Prozess vermieden.

Die neue Person im Fadenkreuz, Anwalt Troy Ellerman, hat bislang abgelehnt, zu dem Vorwurf Stellung zu nehmen. Seine Geschäftspraktiken stehen ebenfalls im Mittelpunkt. Er ist der mächtige Mann der Rodeovereinigung PRCA, die seit Jahren Geld verliert.
Blick zurück: Das Problem der Medienleute mit weiteren Links zu älteren Arena-Beiträgen

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