Asien hat wirklich alles: Kaum ist hier die Liste der Kuriosa von den Asian Games gelaufen, schieben die Agenturen noch ein süffisantes Anekdötchen nach. Die/der 800-Meter-Silbermedaillengewinner/in namens Santhi Soudarajan ist bei einem Test in Doha nachträglich genetisch als Mann identifiziert worden. Folge: Disqualifikation. Der Chromosomen-Nachweis ist eigentlich ein Ladenhüter und wurde lange vor den Dopingproben eingeführt, nachdem sich angesichts enormer Kugelstoß- und Diskuswurf-Figurinen aus Osteuropa der Verdacht aufdrängte, dass geschummelt wurde. Die heutige Transsexuellen-Debatte, die Teilnahme von Frauen bei Männergolfturnieren (Stichwort Michelle Wie) oder auch der umgebaute dänische Profi-Golfer, der nun auf der Ladies European Tour als Frau mitmacht - all das und andere Schattierungen zum Thema wirken dagegen geradezu resch. Ms./Mister Soudarajan kommt im Vergleich dazu - Verzeihung - old-fashioned rüber. Schade nur: Mit der "begeisterten Begrüßung" zu Hause, die die indische Zeitung The Hindu (mit dem Foto oben, das den Copyright-Vermerk Sampath Kumar trägt) nach dem Rennen ankündigte, wird es wohl nichts werden.
Blick zurück: Die umstrittene Mountainbikerin, die einst ein Mann war
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