Es gibt da einen Namen in Basketballkreisen, der unverbrüchlich mit dem von Dirk Nowitzki verbunden ist. Wir reden diesmal nicht von Holger Geschwindner, der sein Talent früh erkannte und förderte. Und auch nicht von Don Nelson, der die Courage hatte, ihn nach Dallas zu holen, obwohl der in dieser kleinen Geschichte eine Rolle spielt. Wir reden von Robert "Tractor" Traylor, dem Mann, den Nelson in der Draft von 1998 auswählte und im Tausch für Nowitzki an die Milwaukee Bucks abgab. Das Geschäft war eigentlich dubios. Denn der General Manager und Coach der damals grottenschlechten Mavericks hätte Nowitzki auch gleich nehmen können. Er hatte den sechsten Pick. Die Bucks waren erst an neunter Stelle an der Reihe. Aber Nelson zockte gut und ließ sich für Traylor auch noch Pat Garrity einwickeln und rüberschicken, der als 19. gezogen worden war. Den wandelte der weißhaarige Fuchs in einem Deal mit den Phoenix Suns in einen gewissen Steve Nash um.
Hat jemand zuletzt irgendetwas von Traylor gehört? Ja. Die Leser der Detroit News. Die erfuhren jetzt, dass er sportlich in die dritte spanische Liga abgerutscht ist und dort für Gestiberica Vigo spielt. Die eigentliche Pointe allerdings ist weitaus dramatischer. Der 30jährige zweifache Vater muss in den USA mit acht bis 14 Monaten Gefängnis rechnen, weil er einem Vetter bei dessen Aktivitäten mit illegalen Drogen und beim Steuerbetrug geholfen haben soll. Es ging um 4 Millionen Dollar. Sein Vetter sitzt bereits. Sein eigenes Geld - rund elf Millionen Dollar brutto aus sieben Jahren als Center in der NBA - ist durchgebracht. Er hat sich bereits schuldig bekannt. Jetzt wartet er darauf, welches Strafmaß das Gericht verhängen wird.
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