17. Dezember 2006

Eine Frage der Ehre: Massenkeilerei in der NBA

Solche Rekorde werden auch nicht alle Tage aufgestellt: Die Schiedsrichter haben am Samstagabend im Madison Square Garden in New York alle zehn Spieler vom Platz gestellt. Die fünf von den New York Knicks, die in dem Moment auf dem Feld standen, als die Keilerei ausbrach. Und die fünf von den Denver Nuggets. Das Ganze wenige Minuten vor dem Ende des Spiels mit einer klaren Führung der Nuggets. Mit anderen Worten: Es ging um nichts, nicht mal um angeheizte Emotionen. Aber das war wohl in dem entscheidenden Augenblick jedem der Beteiligten egal. Verletzt wurde niemand. Jeder hat seine Ehre verteidigt. Vor allem Carmelo Anthony von den Nuggets, eines der neuen Aushängeschilder der NBA, der sich mit einer rechten Geraden im Gesicht eines Knicks-Spielers zu verewigen versuchte. ESPN hat eine gute Zusammenfassung und einen Video-Schnipsel von dem Ereignis.

Die Strafkommission der Liga wird viel Zeit damit verbringen, anhand der Fernsehaufzeichnung genau herauszufiltern, wer was getan hat, und dann Spielsperren verhängen. Sperren bedeuten im amerikanischen Profisport: Man büßt für die Zeit, die man nicht spielt, den entsprechenden Teil seines Gehaltes ein. Wenn die Liga so harsch reagiert wie bei dem berühmten Zwischenfall zwischen den Indiana Pacers und den Detroit Pistons, als Ron Artest für den Rest der Saison nach Hause geschickt wurde, dann wird das vor allem die Nuggets schwer treffen. Die haben in diesem Jahr eine gute Mannschaft beieinander und gelten als ernsthafte Interessenten für den in Philadelphia überflüssig geworden Allen Iverson.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

angeblich soll knicks-coach isiah thomas einen nachwuchsspieler zum anzetteln der schlägerei angestachelt haben. isah thomas und george karl gelten nicht als freunde, nachdem karl recht explizite worte für das abservieren von larry brown gefunden hat.

Jürgen Kalwa hat gesagt…

So wie die Ereignisse sich entwickelt haben, wäre das eigentlich schwer vorstellbar. Denn erst passierte das Foul. Darauf hätte niemand bei den Nuggets uncool reagieren müssen. Keine Reaktion = keine Keilerei. Aber dass Isiah ein ziemlich verstimmtes Klavier spielt, weiss man schon lange. Unvergesslich: Er wurde durch Michael Jordans Einfluss aus dem Dream Team in Barcelona herausgehalten - rein sportlich gesehen eine krasse Fehlentscheidung. Denn die Pistons waren damals tin Top-Team und er war der Dreh- und Angelpunkt. Aber das war die späte Rache für allerlei Missetaten. Als Manager und Trainer wird ihm auch noch irgendwann die Quittung präsentiert. Die Frau, die ihn wegen sexueller Nötigung verklagt hat, war ein Fall, der an die Öffentlichkeit kam. Mal sehen, was noch so kommt.