28. August 2008

Damals nur ein Traum

Gleich live der Abschluss des Parteitags der Demokraten: Barack Obama in einem Football-Stadion in Denver vor ungefähr 70.000 Zuschauern, wo er die Rede hält, mit der der Wahlkampf richtig in Fahrt kommt. Viele Kommentatoren sehen sich veranlasst, an diesem Tag an den 28. August vor 45 Jahren zu erinnern, als Martin Luther King auf den Stufen des Lincoln Memorial in Washington seine berühmte Rede hielt, die als I have a dream speech in die Geschichte einging. King erinnerte damals vor hunderttausenden von Demonstranten daran, dass hundert Jahre nach Abschaffung der Sklaverei in den USA de facto in vielen Teilen des Landes, insbesondere im Süden, von Gleichberechtigung nicht die Rede sein konnte. Rassentrennung war an der Tagesordnung. Schwarze wurden aktiv bedroht und behindert, wenn sie versuchten zu wählen. Ihre wirtschaftliche Lage war elend. Es gab erste Versuche seitens der Kennedy-Regierung, mit Hilfe von Armeeeinheiten die Öffnung der Schulen durchzusetzen, die ein Jahrzehnt vorher durch eine Entscheidung des Supreme Court dekretiert worden war. Dies ist das Video-Dokument von damals:

Hier kann man den Text nachlesen.
Ein Kommentator der Baltimore Sun hat noch einen weiteren Jahrestag ausgegraben, der zu diesem Thema passt: Der 28. August 1945 ist der Tag, an dem der schwarze Baseballprofi Jackie Robinson den Mann traf, der ihn später bei den Brooklyn Dodgers als ersten dunkelhätuigen Athleten in eine Profimannschaft aufnahm. Damals spielten die schwarzen Baseballspieler in der sogenannten Negro League vor schwarzem Publikum.

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