10. August 2008

Hymne aus dem Schrank


Nicht genug, dass der Präsident überall in Peking herumeiert und die amerikanische Fahne schwenkt. Jetzt hat auch noch Nike ausgepackt, um das Nationalbewusstsein zu kitzeln. Marvin Gaye singt die Nationalhymne (Aufnahme aus dem Archiv vom NBA-All-Star-Spiel anno 1983), um die US-Basketballer ins patriotische Licht zu setzen. Wenn sie wenigstens ein bisschen mehr von dem Geld für den Entwurf der Trikots verwendet hätten. Irgendjemand muss da wie einst Jackson Pollock Farbe ausgekippt und gedacht haben: Das isses. Nein, Nike, das isses nicht.

Marvin Gaye, der 1984 von seinem Vater erschossen wurde, hat übrigens bessere Aufnahmen hinterlassen. Verwaltet wird sein künstlerisches Erbe von der Pullman Group, die im Auftrag der Erben arbeiten und Künstlern und Angehörigen Millionen zuschaufeln. Marvin Gaye war ein Musiker mit einem politischen Kopf, der mit einer unglaublichen Stimme und einem Gefühl für gedämpften Soul zum Motown-Musiker mit der größten Nachhaltigkeit wurde. Sein Vater starb 1998.

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