Das Theater um Brett Favre ging schon reichlich in Richtung absurd. Aber das lag zumindest nur bis zu einem gewissen Grad an ihm selbst. Der Rest war der Medienhype, der in die Zeit passte, weil ESPN nun mal kaum über Olympia berichtet, aber viele Leute bezahlt, die echte oder auch nur halbwahre News ausgraben müssen. Aber absurd kann man steigern. Zum Beispiel auf die Weise wie Chad Johnson von den Cincinnati Bengals seine Existenz als lautmauliger Clown zu rechtfertigen versucht. Der Wide Receiver will seinen Namen kurz vor Beginn der neuen NFL-Saison legal in eine spanische Version seiner Rückennumer umwandeln lassen. Die Nummer 85 will von jetzt an Ocho Cinco genannt werden. Damals bei Cassius Clay hat das mehr als zwei Jahre gedauert, bis die Journalisten aufgaben und den Boxer endlich Muhammad Ali nannten. Mal schauen, wieviel Toleranz sie diesmal aufbringen. Bei Wikipedia hat schon jemand konsequent zugeschlagen und tut so, als sei der Schritt bereits vollzogen. Die NFL wird sich vermutlich als nächstes zu einer Haltung durchringen müssen. Johnsons eigentliches Ziel ist schon jetzt erreicht: Man redet über ihn. Übrigens: 85 auf Spanisch heißt ochenta y cinco. Aber das war dem Burschen aus Miami vermutlich zu schwierig. Einen rechtlichen Anspruch als NFL-Spieler auf die Trikotnummer hat er nicht. Das hängst allein vom Club ab.
Nachtrag: Es gibt einen Bericht, wonach die Namensänderung offiziell vollzogen wurde.
1 Kommentar:
A) Naja, bei Ali hatte das Ganze ja auch noch ein rassistischen Unterton, kann mir gut vorstellen, daß es deshalb so lange gedauert hatte, bis der Name "akzepetiert" wurde.
B) Mir ist ein Ocho Chinco tausendmal lieber als ein Peyton Manning, Tom Brady oder wie sie alle heißen, die ja doch von der Presseabteilung vorgeprüfte, garantiert kontroversefreie Sound Bites absondern, die man sich von vorneherein hätte sparen können!
Kommentar veröffentlichen