Es wird vermutlich nicht viel nutzen, dass immer mehr Menschen mit analytischer Begabung auffällt, auf welchem Kurs die amerikanischen Massenmedien unterwegs sind. Getrieben von der Verpflichtung, ganz erhebliche Profite zu produzieren (mit höheren Umsatzrenditen als in fast allen anderen althergebrachten Branchen) und einem absurden Konkurrenzdruck, der das Leben von Trutschen wie Paris Hilton und Britney Spears und anderen unbedeutenden Leuten in die Rubrik "nachrichtenwürdig" befördert hat, dreht sich die Spirale ständig nach unten. Weshalb ein Präsident mit Diktator-Ambitionen nach Gusto regieren kann und weder die Medien noch das Wahlvolk das Weiße Haus stürmt und ihn aus dem Amt jagt.
Das sind gewiss größere Probleme als die Lage der Sport-Massenmedien. Aber deren Entwicklungsstrom entspringt der gleichen Gemengelage. Es geht im Umfeld der Liveberichterstattung nicht mehr hauptsächlich um Information, sondern um Einschaltquote. Deshalb ist der Text von Chuck Klosterman im neuen Esquire zu empfehlen. Weniger, weil man hoffen darf, dass sich irgendetwas an der Strömung ändert, sondern weil man sich freut, wenn Autoren solche Sachen noch auffallen und beschreiben, was falsch läuft (via The Big Lead) .
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