18. Oktober 2007

Wir denken das Undenkbare: Nowitzki im Tausch gegen Bryant

Es ist allmählich an der Zeit, das Undenkbare zu denken: Kobe Bryant zu den Dallas Mavericks und Dirk Nowitzki zu den Los Angeles Lakers. Alles Gerede, was man bisher vernommen hat, ging immer nur in eine Richtung: Cuban hält an Nowitzki fest, alle anderen Spieler hingegen stehen für einen Tausch zur Disposition. Warum das so sein soll, sagt kein Mensch. Dirk ist keine Statue mit Betonsockel und einem riesigen Stahlstift, den man nicht an einen anderen Ort verpflanzen könnte. Und er hat mit diesem Umfeld und dieser Mannschaft gar keine Chance auf einen Titel in Dallas. Das hatte er nicht, als Steve Nash noch da war. Und auch nicht im Finale gegen die Heat (in das sie nur mit ein bisschen Schiedsrichterhilfe kamen, sonst hätten sie nicht die Siebener-Serie gegen San Antonio gewonnen). Was im letzten Frühjahr in der ersten Playoff-Runde abgegangen ist, haben wir noch frisch in Erinnerung: Mavericks-Coach Avery Johnson wird von seinem Ziehvater nach Strich und Faden vorgeführt.

Für Nowitzki wäre jeder Wechsel von Nutzen. Vor allem, wenn er bei einem Club landet, der seine Spieler nach Kriterien zusammensucht, die nowitzki-kompatibel sind. Wenn er auf einen Trainer trifft wie Phil Jackson, der ihm mehr beibringen kann als die üblichen Hinweise darauf, er möge doch bitte mehr den Korb attackieren und die Sprungwürfe vernachlässigen. Nowitzki hat in Dallas bereits alles geleistet, was man leisten kann, und dazu beigetragen, dass aus der schlechtesten Mannschaft der NBA eine Art von Titelaspirant wurde. Er sollte begreifen, dass es an der Zeit ist, so eigensinnig wie Wilt Chamberlain zu denken und sich selbst für einen Trade ins Gespräch bringen. Wie man das am Geschicktesten macht, können ihm seine Berater bei der Firma Nike bestimmt verraten. Normalerweise fängt man erst mal mit einem Dementi an. Und dann schaut man weiter.

1 Kommentar:

Paul Niemeyer hat gesagt…

"Warum das so sein soll, sagt kein Mensch."

Weil Cuban bei der Vergabe des MVP an Dirk Nowitzki Tränen vergossen hat, das wäre ihm bei einem Kobe Bryant nicht passiert. Um mal schmalzig zu fragen: braucht denn Liebe eine Begründung?

http://youtube.com/watch?v=8ndEj0mN_ws