Wenn man sich aus reinem Zeitvertreib die Namen der Olympiasieger in der Leichathletik anschaut, wird man irgendwann automatisch in einer Spalte hängenbleiben: im Diskuswurf.
Der Name? Al Oerter, ein Mann, der viermal nacheinander bei den Spielen von Melbourne (1946), Rom (1960), Tokio (1964) und Mexico City (1968) auf den Tag genau in Form war, um jedes Mal die Goldmedaille zu gewinnen. Der amerikanische Hammerwerfer Harold Connolly nannte ihn "den größten Leichtathleten des Jahrhunderts" und beschrieb ihn so: "Um ihn herum herrscht bei einem Wettkampf eine Magie. Er ist vorher nervös. Er isst nicht gut und seine Hände zittern. Aber wenn der Wettkampf beginnt, kommt eine Ruhe über ihn. Die anderen Athleten sehen das, und es schüchtert sie ein. Sie beobachten ihn, und sie haben Angst, weil sie nicht wissen, was er bringen wird."
Oerter hat mal über die vier Erfolge gesagt: "Beim ersten Mal war ich wirklich jung, beim zweiten nicht sehr gut in Form, beim dritten sehr verletzt, beim vierten alt." Bei der Verletzung handelte es übrigens um eine schmerzhafte Sache im Brustbereich nach einem Sturz wenige Tage vor dem Wettkampf. Alfred "Al" Oerter, der im New Yorker Stadteil Queens aufwuchs, war ein Phänomen. Noch 1980 verpasste er nur um einen Platz eine Fahrkarte zu den Olympischen Spielen in Moskau (die dann von den USA boykottiert wurden). Er warf damals seine Karrierebestleistung von 69,46 Metern.
Der Nachfahre deutscher Einwanderer starb am Montag in Florida an Herzversagen. Er wurde 71 Jahre alt.
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