Gestern war ein Tag für ein Stück Pizza. Die gibt's bei Freddie & Pepper's im Keller an der Amsterdam Avenue zwischen der 74. und der 75. Straße. Und ich sag mal: Besser geht nicht. Gestern war es die neue Kreation mit Hühnchenfleisch, sehr crossem Speck, Salsa, Jalapeño und den üblichen Zutaten. Die hat der Chef-Bäcker erfunden, ein Mexikaner. Es war ein Zufall, sagte der Besitzer, ein Chilene. Der hat selten wirklich Zeit, um sich mit einem Kunden zu unterhalten. Der Laden brummt meistens. Diesmal, am frühen Nachmittag, war es ruhiger. Und so erzählte er mir, dass es Leute aus fernen Ländern gibt, die mit Reiseführern in der Hand vorbeikommen, weil sie von seiner Pizza gelesen haben. Qualität spricht sich also doch rum. Ich zeigte auf die alten verblichenen Bilder von Prominenten an der Wand, die kaum noch einer kennen dürfte, die aber auch mal alle seine Pizza probiert haben. Und so sprach er von denen, von denen er keine Bilder hat: Bruce Willis und Demi Moore, die mal am Central Park gewohnt haben. (Ich: "Im San Remo." Denn solche Informationen über die Nachbarschaft hat man einfach drauf.) Und Kevin Bacon, dessen Sohn mal ein paar Straßen weiter in die Schule ging. Er hat Yoko Ono im Dakota Pizza gebracht. Höchstpersönlich. Und nun gestikulierte er knapp, um zu zeigen, dass er ihr dabei leibhaftig gegenüberstanden hatte.
Fast hätte ich ihm Gegenzug von der Begegnung mit Jim Jarmusch in der U-Bahn erzählt. Aber er war einfach gut im Fluss. Und so erwähnte er noch rasch den Abend, als im Beacon Theatre gleich nebenan, wo sonst die guten Konzerte stattfinden und Roadies spät abends zehn dieser Riesen-Pizzaräder für den ganzen Tross ordern, eine Celebrity-Veranstaltung stattfand. "Da kamen drei Jungs. Brad Pitt und...", ...er stockte, weil ihm nicht gleich der Name einfiel. "...Ben Affleck....und.....". Er stockte etwas länger. "Matt Damon", habe ich dann gesagt, als ich merkte, dass er in seinem Gedächtnis kramte. Die beiden sind seit Jahren Freunde und Partner. "Ja", sagte er und fand das offensichtlich nicht weiter bemerkenswert, dass er den Namen eines der derzeit erfolgreichsten Hollywood-Stars vergessen hatte.
Ich ging dann, als ich sah, dass der Laden wieder voller wurde, und sagte ihm, dass die neue Kreation hervorragend ist. Jetzt muss es nur noch der Rest der Welt erfahren.
Foto: flickr/creative commons/eating in translation
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