3. Januar 2008

Peyton Manning hat ein Herz für Politik

Heute abend beginnt mit der ersten parteiinternen Abstimmung in Iowa das lange Wahltheater um die Position im Weißen Haus. Nachdem der gegenwärtige Amtsinhaber zusammen mit seinen Freunden das Land hinreichend ausgeplündert hat (Steuersenkungen für Reiche, Riesenaufträge rund um das Irak-Abenteuer an die Kumpane, Jobs in der Verwaltung des Landes für Adabeis, die's nicht können), sollte man auf Besserung hoffen. Aber die unsägliche Verknüpfung von Geld und Stimmenfang führt auch diesmal nur dazu, dass sich am Ende Kandidaten durchsetzen, die gar nichts wollen und gar nichts können. Schon gar nicht den Abstieg der US-Wirtschaft im globalen Sackhüpfen in die zweite Liga verhindern. Aber wir haben ja sonst keine Probleme, nicht wahr?

Ach, ja, Geld: Auch Sportler und Sportmanager haben den Kandidaten Geld gespendet. Und da solche Akte der politischen Willensbildung auf Listen auftauchen, kann man das dann hinterher auch nachlesen. Die Arbeit, die Informationen zusammenzutragen, hat sich der Blog Deadspin gemacht, was wir sehr löblich finden:

Wer die Zahlen wissen will, sollte dort weiterlesen. Hier nur Auszüge aus der Liste der Spender und Empfänger:


Republikanische Partei

Rudy Giuliani: George Steinbrenner, Brian France, Jeff Gordon, Alex Rodriguez.
John McCain: Roger Goodell, Jerry Reinsdorf, Jerry Jones, Robert Kraft, George Bodenheimer.
Mitt Romney: Robert Kraft, Vin Scully.
Fred Thompson: Peyton Manning.

Demokratische Partei

Hillary Clinton: David Stern, Maloof Brothers, James Dolan.
Chris Dodd: Bud Selig, Dick Ebersol, George Bodenheimer, Jim Calhoun.
John Edwards: Scott Boras.
Barack Obama: Juanita Jordan, Jerry Reinsdorf, Stephon Marbury, Emmitt Smith, Phil Jackson.

Interessant: die Doppelspender Bodenheimer (ESPN-Chef), Reinsdorf (Bulls- und White-Sox-Besitzer) und Kraft (Eigentümer der New England Patriots). Die würden wahrscheinlich im Casiono auch auf einfache Chance setzen, um bloß nichts zu verlieren.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wenn man schon keine College-Bowl-Spiele und das Winter Classic im deutschen Free-TV sehen kann, dann bieten einem als interessierten Amerikanistik Studenten die Iowa-und-weiteren-Caucuses auch ein gewisses Maß an Unterhaltung (heißt ja nicht umsonst "Race for the White House")... vor allem wenn man jetzt weiß, welche Sportler/Personen hinter welchen Kandidaten stehen. Klasse Story mit der Spender-Übersicht, da sieht man alles nochmal mit anderen Augen. Ich weiß ja nicht um den Nachrichtenwert einer solchen Geschichte, aber über so etwas würde ich doch auch gern in der FAZ lesen...