5. Januar 2008

NFL: Die ersten Wild-Card-Spiele machen Lust auf mehr

Zwei richtig gute Playoff-Spiele zum Auftakt der K.O.-Runde in der NFL machen Lust auf mehr. Die 14:35-Niederlage der Washington Redskins in Seattle wirkt klarer, als sie war. Die Mannschaft fand durchaus Mittel und Wege gegen die unglaublich schnelle und athletische Verteidigung der Seahawks und schaffte zwischendurch die Führung mit 14:13. Am Ende waren die Interceptions, die Quarterback Todd Collins warf, nicht wett zu machen. Der einzige Redskin, der in diesem Jahr noch mit von der Partie ist: Der tote Safety Sean Taylor, dessen Rückennummer alle Spieler auf dem Helm tragen. Ob er heute als der Top-Mann der Mannschaft der Begegnung einen anderen Dreh gegeben hätte? Wohl kaum. Die Offensivleistung war das Problem. Seattle spielt am kommenden Wochenende in Green Bay. Die Konstellation hat zumindest eine pikante Note: Seahawks-Coach Mike Holmgren hat bei den Packers deren letzten Super-Bowl-Sieg bewerkstelligt und sicher noch heute dort, wenn man ihm so viel Macht und Einfluss gegeben hätte wie in Seattle.

Rasierklingenscharf ging es in Pittsburgh zu, wo der Rasen mal ausnahmsweise trotz des schlechten Wetters halbwegs hielt und nicht zum Faktor wurde. Das vierte Viertel war großartig, rasant und spannend, weil die Steelers einen 18-Punkte-Rückstand aufholten und knapp drei Minuten vor Schluss zum 29:28 in Führung gingen. Die Jacksonville Jaguars hatten zu dem Zeitpunkt durchaus genug Zeit, um die Line of Scrimmage in den Field-Goal-nahen Bereich zu schieben. Aber wenn nicht Quarterback David Garrard bei einem 4th Down alles auf eine Karte gesetzt und mit dem Ball unterm Arm nach vorne gestampft wäre, hätte sich die Chance beizeiten erledigt. Die Quarterback-Entdeckung des Jahres legte nicht nur die zwei Yards zurück, die er brauchte, um seiner Mannschaft den Ballbesitz zu erhalten. Er schleppte das Ei fast unwiderstehlich über 32 Yards nach vorne und schlug dabei auf seinen riesigen Oberschenkel-Tröten noch einen wirkungsvollen Haken. Wenige Spielzüge machten die Jaguars mit eine Field Goal zum 31:29 den Sack zu.

Ihr Gegner in einer Woche steht noch nicht fest. Der hängt davon ab, wer am Sonntag im zweiten Wild-Card-Spiel der AFC gewinnt: die San Diego Chargers oder die Tennessee Titans. Leichter wird's auf keinen Fall. Denn es sind entweder die Indianapolis Colts oder die New England Patriots.

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