22. Januar 2008

Kaymer auf Platz 34 der Weltrangliste

Die allererste Nummer eins im Weltranglistencomputer der besten Golfer war 1986 ein Mann, den man in Deutschland gut kennt, obwohl er da nur noch selten auftaucht. Bernhard Langer wohnt seit Jahren in Florida und nimmt hauptsächlich an amerikanischen Turnieren teil. Ab diesem Jahr vor allem im Rahmen der sogenannten Champions Tour, die am 25. Januar in Hawaii ihre Saison beginnt. Langer hat diese Position nie wieder erreicht, die später zuerst von Greg Norman quasi gepachtet und irgendwann von Tiger Woods komplett in Beschlag gelegt wurde. Andere Deutsche hat es nicht mal in die Nähe einer solchen Leistungsbewertung verschlagen.

Umso bemerkenswerter ist das, was der Computer, der jeden Montag den neuesten Stand ausspuckt, in dieser Woche anzeigt: Martin Kaymer auf Platz 34 (von 1000 erfassten Spielern). Vielleicht sollte man an dieser Stelle kurz über die Methode reden, auf der diese Bewertung basiert. Denn vermutlich werden sich über kurz oder lang ein paar Neugierige auf diese Seite verlaufen und sich wundern. Der Computer, der die Profis von allen großen Profi-Tours in den USA, Europa, Asien, Afrika und Australien erfasst, benutzt die 40 letzten relevanten Turnierresultate eines Spielers und wägt anhand eines Zeitschlüssels ab, der die frischen Ergebnisse höher einstuft. Die Punkte, die bei einem Turnier verteilt werden, richten sich nicht nur nach der Platzierung, sondern auch nach der Qualität des Teilnehmerfeldes. Anschließend wird die Summe durch die Zahl der eingeflossenen Turnierteilnahmen geteilt und fertig ist ein Punkteschnitt, mit dem man in der Tabelle eingeordnet wird. Kaymer liegt derzeit bei 2,72.

Die Weltrangliste ist keine Spielerei für Statistiker. Sie ist Teil eines Systems, das gute Leistungen weiter belohnt, weil sie als Qualifikationskriterium für alle bedeutenden Turniere herangezogen wird. Ein Platz unter den Top 50 (jeweils zu den entscheidenden Daten) ist sozusagen Gold wert. So kann man sich auf diese Weise die Teilnahme am Masters in Augusta erspielen, dem angesehensten Turnier von allen. Oder zu den US Open und den British Open, der PGA Championship und der Players Championship und zu einer Reihe von Turnieren, die nur dazu da sind, die Elite zusammenzubringen. Dazu gehört das Matchplay-Event nächsten Monat in Tucson/Arizona - dem ersten Amerika-Abstecher für Martin Kaymer.

Beim Blick auf die Einzelposten seiner Ranglistenpunkte wird deutlich, dass er es nicht so schwer haben dürfte, sich in den Top 50 zu halten, ehe für Augusta abgerechnet wird. Denn so viele Turniere stehen bis dahin nicht mehr an. Jede Top-Ten-Platzierung in den kommenden Wochen würde seine gegenwärtige Position noch verbessen. Denn zu den Resultaten, die hinten aus der Liste heraurutschen, gehören viele Nullen, die den Schnitt nach unten ziehen.

2 Kommentare:

xblogger hat gesagt…

Wenn ich das System richtig verstanden habe, zählen für das Ranking alle Turnierteilnahmen der letzten 24 Monate, es können also auch mehr als 40 sein. Jedoch wird die Gesamtpunktzahl eines Spielers immer mindestens durch 40 geteilt, auch wenn er weniger Turniere absolviert hat. So hat Martin Kaymer beispielsweise nur 39 Turnierteilnahmen vorzuweisen, sein "echter" Schnitt läge also bei 2,79 statt 2,72 und würde ihn damit eigentlich auf Platz 32 vorspülen.
Andererseits verzerrt dieses System auch aufgrund dessen etwas das Ranking, dass die Turnierergebnisse der letzten 13 Wochen besonders stark gewichtet werden. Da aber im November/Dezember relativ wenig zählbare Tunriere stattfinden, haben alle diejenigen Golfer einen überdurchschnittlichen Vorteil, die in den wenigen Turnieren des gerade begonnenen Jahres gut abgeschnitten haben. Auch ein Grund für Martins Top-Platzierung.
Nichtsdestotrotz natürlich ein toller Zwischenerfolg für Martin Kaymer. Andere Deutsche muss man in der Liste lange suchen:

80. Bernhard Langer
254. Alex Cejka
439. Marcel Siem
554. Sven Strüver
...

Übrigens ist Martin der mit Abstand jüngste Spieler in den Top 50 und der einzige unter 25 Jahren.

amiuhle hat gesagt…

Richtig, so ist das leider - aktuell sind's schon 41 Turniere... macht aber nix, wie man weiter oben im Blog ja lesen kann ;)

Sehr cooler Blog uebrigens, bin grad drauf gestossen als ich nach News- und sonstigen Ergebnissen nach seinem 2. Platz am letzten Sonntag gegoogelt hab.

Da werd ich in Zukunft oefters mal vorbeischaun!