Nach ein paar Tagen Aufenthalt in Charleston, einem Abstecher nach Columbia und einer Fahrt durchs Hinterland vor ein paar Jahren kann ich Jeff Pearlman gut verstehen: Es ist gar keine Kunst, in South Carolina ein Blatt Papier in die Schreibmaschine zu spannen (oder seinen Laptop anzuschalten) und solche Sätze zu schreiben wie den über ein Kaff namens Florence: "ein heruntergekommener Teil einer heruntergekommenden Stadt, zugemüllt mit doppelt breiten Wohnwagen, launischen Drogenhändlern und zerbrochenen Budweiser-Flaschen, gebrauchten Kondomen, McDonald's Einwickelpapier und zerknüllten Zeitungen, die auf jedem Feldweg und jedem Bürgersteig herumliegen..." "....eine Stadt, aus der die Hoffnung schon vor langer Zeit abgehauen ist".
Pearlman ist ein guter Schreiber, der nach mehreren Stationen unter anderem bei Sports Illustrated zur Zeit für ESPN's Online-Rubrik Page 2 Texte liefert und demnächst ein Buch über die Dallas Cowboys veröffentlichen wird, aus dem offensichtlich der fragliche Text als Vorabdruck genommen wurde. Aber das zählt nicht, wenn die empörten Horden aus Florence mit einer Beschwerde E-Mail-Kampagne reagieren. Selbst der Bürgermeister sah sich genötigt, sich zu echauffieren. Pearlman entschuldigte sich bei allen, die ihm persönlich geschrieben hatten: Er habe nicht die ganze Stadt gemeint, sondern nur einen bestimmten Teil.
Ach, übrigens: Florence steht auf der Liste der gefährlichsten städtischen Regionen der USA ganz weit oben. Man kennt 344 sogenannte Metropolitan Areas. Florence rangiert auf Platz 5.
(via The Big Lead)
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