14. Januar 2008
Gedopte Rapper
Früher kannte man dieses stattliche Anwesen in Connecticut als Bleibe von Mike Tyson, der sie verkaufen musste, als ihm das Geld ausging. Heute residiert in dieser crib der Rapper 50 Cent. Aber mit dem feng shui muss irgendetwas nicht stimmen. Sonst wäre der Palast nicht im Rahmen der weitgefächerten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in Albany aufgetaucht, die den Kundenstamm mehrerer Doping-Apotheken durchleuchtet. Wir erinnern uns: Zuerst dachte man, die Razzien in Florida im vergangenen Jahr würden nur Sportler aufscheuchen, die wie Evander Holyfield pillen-, creme- oder spritzenmäßig Kraft tanken. Aber im Laufe der Monate stießen die Fahnder auf über 10.000 Verbraucher, darunter wohl auch auf den besagten Rapper und andere Figuren aus der Musik-Welt: Mary J. Blige, Timbaland und Wyclef Jean. Mit anderen Worten: der Missbrauch von Anabolika, Wachstumshormone und anderen Substanzen zeigt die Ausmaße einer Epidemie. Kein Wunder, dass sich die Schätzungen in diesem Bereich auf einen Umsatz von 10 Milliarden Dollar weltweit hochgeschaukelt haben, was vermutlich noch konservativ interpoliert ist. Immerhin konnten die Staatsanwälte mittlerweile Geständnisse von Drahtziehern und Hintermännern einsammeln, wozu auch Ärzte gehören, die fleißig Rezepte ausstellten, ohne auch nur hinzusehen.
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