24. Januar 2008
Keine Kunst und keine Künstler
Wenn die Klitschkos in einem Werbespot auftreten, dann sind sie "die Klitschkos" und keine Künstler (nicht mal schlechte Künstler, wie man neulich mit Staunen beim Betrachten eines Schnipsels für eine Fitness-Studiokette feststellen konnte). Gut, eine solche Einordnung kann man sich gefallen lassen. Auch wenn Honorare von 600.000 Euro für solche Leistungen den Bogen ziemlich weit überspannen. Aber damit musste sich das Bundessozialgericht nicht beschäftigen, sondern nur mit der Frage: Wieviel muss von solchen Gagen an die Künstlersozialkasse abgeführt werden und wieviel zahlt der Auftraggeber oben drauf. Die Antwort: keinen müden Euro.
Die Entscheidung sollte rückwirkend auch den Fall "Dirk Werner Nowitzki" aufribbeln, der vor einer Weile von einem niederinstanzlichen Gericht entschieden wurde und diese American-Arena-Schlagzeile produzierte: "Richterlich bestätigt: Dirk ist ein Künstler". Damals haben wir eine Gitarreneinlage des NBA-Riesen von YouTube eingestrippt, um dem werten Publikum die Chance zu geben, sich selbst eine Meinung zu bilden. Neulich haben wir auf seine Trompeteneinlage in einem arte-Film hingewiesen, die man spontan beim besten Willen nicht als künstlerische Leistung einstufen würde. Leider geht der FAZ-Artikel nicht auf den im Frühjahr abgeurteilten Fall des Würzburgers ein. So bleiben uns nur Spekulationen. Und der Künstlersozialkasse bleibt die Erinnerung an den Traum vom schnellen Geld.
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