Man wacht spät am Sonntag auf und reibt sich verwundert die Augen. Nicht darüber, dass sich ein paar Zeitzonen weiter östlich bereits der Tag dem Ende zuneigt, sondern weil man das verpasst hat: Martin Kaymer gewinnt mit der Abu Dhabi Golf Championship sein erstes Turnier auf der European Tour. Das, nachdem man ein ganzes Jahr die wenigen Downs und die ganz vielen Ups ständig (live auf dem amerikanischen Golf Channel) beobachtet und darüber geschrieben hat. allesaussersport jedoch hat die Nachricht. Und es erweist sich mal wieder als klug, dort als erstes hinzugehen, wenn man sich einen Eindruck vom Geschehen machen will (zum Beispiel auch später heute, wenn die NFL auf Tempo kommt).
Aber zum Glück scheinen auch die Golf Channel-Leute später dran zu sein: Sie haben erst vor ein paar Minuten mit einer zeitversetzten Übertragung angefangen. Mit anderen Worten: Das wird man dann doch noch ausgiebig genießen können. Kaymer hatte zu Beginn der Runde sechs Schläge Vorsprung und kam mit einer vergleichsweise schlappen 74 doch noch gut nach Hause. Seine stärksten Konkurrenten: der Engländer Lee Westwood und der Schwede Henrik Stenson. Kaymers finanzielle Ausbeute ist prächtig: 333.000 Dollar. Obendrein hat er sich mit dem Sieg bereits die Startberechtigung fürs kommende Jahr gesichert. Jetzt rückt ein neues Ziel ins Visier: die Teilnahme am Ryder-Cup im Herbst in Louisville. Ein paar gute Platzierungen in den Top Ten im Laufe des Sommers und die Rechnung geht auf.
Nachtrag nach dem Ende der Golf-Channel-Übertragung: Kaymers Birdie auf der 18, einem Par-5, war beeindruckend, besonders wegen des Putts aus über 30 Metern ganz nah ans Loch. Marcel Siem war da und gab ihm noch auf dem Grün eine kurze Champagner-Dusche. Mit Stensons Caddie Fanny Sunesson gab es eine lange Umarmung auf dem Weg zum Scorer-Zelt. Er hat gestrahlt, wenn auch eher zurückhaltend. Er ist wohl nicht der extrovertierte Typ. Nicht mal an einem Tag wie diesem.
2 Kommentare:
... und der Tagesschau war es mal wieder keine einzige Zeile wert!
Wie war's das noch mit dem Prophet und dem eigenen Land?
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