8. Januar 2008

Zwei Fragen zum Indirekten Freistoß im Sechzehnmeter-Raum


Wenn man sich eine solche Prozedur anschaut, entwickelt man unweigerlich zwei Fragen. Die erste kann man dadurch klären, dass man sich respektvoll an Trainer wie diesen wendet oder wie diesen (Oliver Fritsch ist zumindest Spielertrainer beim RSV Büblinghausen und weiß, wie man seine Leute in die Schlacht schickt). Die Frage lautet: Sollte man den Indirekten Freistoß im Strafraum üben? Vor allem für den Fall, dass die Entfernung bei unter neun Metern liegt und alle Verteidiger schon aus Distanzgründen gezwungen sind, sich ins Tor zu stellen?

Die zweite ist mehr eine kulturelle und betrifft die Ausführung dieser Arbeit, die, nach den Schriftzeichen und der Sprache der Fernsehkommentatoren zu urteilen, in Japan über die Bühne gegangen sein muss. Sie lautet: Reicht man dem Schützen hinterher das Schwert zum Seppuku? Die geht an jedermanns Adresse. Das Video geistert seit neuestem in den USA herum (zum Beispiel bei The Beautiful Game) und sorgt für enorme Verwirrung. So ist die Aktion bei YouTube fälschlicherweise als Freistoß (free kick) etikettiert. Ein Blogkommentator spekuliert, dass ein Handspiel vorausgegangen sei.

Zum unmittelbaren Geschehen: Die Roten hätten in der letzten Sekunde noch den Ausgleich zum 1:1 erzielen können.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bleibt die Frage, ob die Roten auch Meister geworden waeren, wenn sie denn getroffen haetten (die Trikotfarbe passt ja zumindest schon mal)

Anonym hat gesagt…

Ein "free kick" ist es aber doch -- wenn auch ein indirekter?

Emingel hat gesagt…

Wenn mich mein Japanisch nicht vollkommen im Stich gelassen hat, dann handelt es sich bei dem Spiel um das Finale der Kyûshû-High-School-Fußballmeisterschaften. Was an sich wohl ein Qualifikationsturnier für die Landesmeisterschaften ist.

Zu olaf: Wenn die Roten getroffen hätten, wäre es wohl in die Verlängerung gegangen.

Anonym hat gesagt…

Da die anderen Trainer nicht antworten, gebe ich mal kurz mein Statement zur Frage ab - auch wenn meine Coaching-Erfahrungen sich auf die D-Jugend beschränken.

Nein, sollte man nicht üben und kann man auch nicht üben. Ist wie ein Elfmeter und stark erschwerten Bedingungen. Das beste was man machen kann, ist möglichst hart in Kopfhöhe draufholzen und hoffen, dass man eine Lücke trifft oder einer Angst bekommt und ausweicht.

Im Prinzip war der Freistoß schon sehr gut ausgeführt. Man beachte, dass der Ball erst im allerletzten Moment vorgelegt wurde. Und dann hat der Schütze genau meine Empfehlung verfolgt - nur eben verzogen, wie es bei einem harten Spannstoß vorkommen kann.

Wie man sich in einer solchen Situation verhält, weiß aber eigentlich jeder intuitiv, der längere Zeit Fußball gespielt hat.