3. Dezember 2007

In manchem Unternehmer steckt ein verkappter Schriftsteller

Wenn Phil Knight, der Gründer und Chef des Weltkonzerns Nike, einen Roman schreiben will, geht er nicht zu einem Ghostwriter, sondern er nimmt an einer exzellenten Universität an einem Seminar teil. Warum so umständlich? Schließlich lebt der 69jährige Unternehmer in Portland und die Hochschule - Stanford - befindet sich in Palo Alto südlich von San Francisco. Aber die Sache bleibt mysteriös. Denn Knight, der ohnehin nicht gerne mit Journalisten redet, will auch diesmal keine Erklärung von sich geben. Wir wissen nur, dass er einst in Stanford seinen Business-Master gemacht hat und der Universität noch immer sehr gewogen ist. Neulich hat er der Bildungseinrichtung 105 Millionen Dollar vermacht. Bei der letzten Unterrichtseinheit, an der er teilnahm, erhielt jeder Kommilitone einen Nike-Gutschein über 200 Dollar.

Als ich das las, fiel mir der vergebliche Versuch ein, einst für eine umfangreiche Geschichte über ihn und seine Firma ein Interview zu bekommen. Bei der Reise damals an den Sitz des Unternehmens in Oregon gab es dafür allerdings auch die üblichen Gratifikationen: ein Besuch in dem Laden auf der sogenannten Campus, in dem die Angestellten zum halben Preis einkaufen dürfen. Es war ein seltsamer Nachweis dafür, wie manche Leute die Prioritäten falsch setzen. Sie vermuten, dass Journalisten lieber Produkte wollen anstatt brauchbare Informationen (via Gawker).

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