Wir erinnern uns: Argentinier haben beim Tätowieren nicht immer eine glückliche Hand. Wahrscheinlich weil "die Hand Gottes" nicht immer zur Verfügung steht und auch nicht die richtige Tinte. Aber das hält Diego Maradona nicht davon ab, sich jetzt noch ein Abbild von einem prominenten Politiker in die Haut hineinträufeln zu lassen. Er trägt bereits seinen Landsmann Ernesto Che Guevara mit sich spazieren, der im Rahmen der kubanischen Revolution eine wichtige Rolle spielte und im Guerillakampf in Bolivien ums Leben kam. Er trägt Fidel Castro, zu dem es nicht nur eine Beziehung über Guevara gibt, sondern eine unmittelbare (Maradona hat zwischendurch sein Reha-Programm auf Kuba absolviert). Wer soll sich nun zu den beiden Legenden des antiimperaialistischen, antiamerikanischen Aufbegehrens gesellen? Hugo Chávez heißt er, der Mann, den soeben die Wähler in Venezuela vor seiner eigenen Eitelkeit und Machtgier verschont haben. Der Fußballer praktiziert seit Jahren lautstarke Solidarität mit dem neuen starken Mann Südamerikas, erstaunlicherweise auch, wenn es um die Innenpolitik des Öl-Landes geht.
Wir warten übrigens noch immer auf den Dokumentarfilm des Serben Emir Kusturica über Maradona, an dem der Regisseur angeblich schon seit einer ganzen Weile schneidet. Nachtrag: Das Magazin von L'Équipe meldete letzte Woche, dass der Film beim Festival in Cannes im nächsten Jahr eingereicht werden soll. Das findet im Mai statt.
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