Dies sind goldene Zeiten für amerikanische Sportjournalisten. Vor allem für die mit einem gewissen Namen und einer Reputation für Qualität. Nachdem ESPN damit begann, immer mehr von ihnen mit sehr viel Geld anzuheuern, zieht Yahoo Sports nach. Und weil das für Offerten an die Adresse der Top-Leute bei Sports Illustrated geht, muss man auch dort mehr ausgeben, um das Personal nicht zu verlieren. Das führt zu einem noch nie dagewesenen Phänomen: Die besten Tageszeitungen - die New York Times, die Washington Post, die Los Angeles Times und USA Today - verlieren mehr und mehr Schreiber von Format und müssen nun bei den Regionalzeitungen auf Kaperfahrt gehen. Die Situation erinnert so manche an eine Liga ohne Salary Cap, wo die reichen Clubs den schwächelnden die Talente wegkaufen und auf diese Weise ihre Position im Wettbewerb stärken.
Den ausführlichen Bericht dazu gab es am Heiligabend in der New York Times. Ein rasches Fazit, das von der Zeitung nicht angeboten wird: Hauptursache für die mit Millionen von Dollar vorangetriebene Rotation ist der wachsende Erfolg des Internets als Marktplatz für Informationen und Meinungen. Zwar hat ESPN einen enormen Vorteil: Es kann den Ausbau seiner Plattform vor allem mit Geld aus dem Fernsehsektor finanzieren und hat ein Printmagazin am Start, das ebenfalls Plus macht. Aber das würde niemand irgendwo anders investieren, wenn die Weichen nicht ganz oben in eine Richtunhg gestellt wären: Online ist der Spielplatz der Zukunft. Dafür braucht man Profis und keine Dilettanten. Und die kosten Geld.
Blick zurück: Der Wechsel eines Aushängeschildes
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