Nostalgiker im Umfeld der NBA gibt es reichlich. Das liegt daran, dass so viele Ex-Spieler Trainer werden. Oder Manager. Oder Radio- und Fernsehkommentatoren. Und sie alle mit einem Auge Richtung Vergangenheit schielen, weil damals alles angeblich immer viel besser, attraktiver, entspannter, redlicher war. Nun, ja. Als Jason Kidd damals in der Mitte der neunziger Jahre noch in Dallas spielte, gab es vor allem eins: Stress. Denn trotz allen Potenzials schienen er und zwei andere hoch gehandelte junge Spieler - Jim Jackson und Jamal Mashburn - nicht miteinander zurecht zu kommen. Sie spielten zwar im günstigsten Fall einen schnellen, attraktiven Ball, aber taten nur wenig für die Verteidigung. Die Konstellation war nachgerade trostlos.
Nun wollen die Spekulationen nicht abreißen, dass derselbe Jason Kidd, der sich einst als Schmollmeister betätigte und dann über Phoenix bei den New Jersey Nets landete und das Team zweimal ins Finale führte, seine Karriere dort beenden wird, wo sie anfing: in Dallas. Daran scheint der Fort Worth Star-Telegram zu glauben. Und auch die Chicago Tribune, deren Trade-Gerüchte man aber schon seit langem mit Vorsicht genießen muss. Und die Salt Lake Tribune, auch wenn es andere Quellen gibt, die das Ganze für eine Ente halten.
So viel steht fest: Die Mavericks können nicht mehr länger so tun, als sei die Mannschaft, die man derzeit beeinander hat, in der Lage, sich selbst aus dem Mittelmaß herauszumanövrieren. Die schon vor langer Zeit monierte Vor-Saison-Propaganda von Leuten wie Dirk Nowitzki wirkt im Nachhinein nur noch bräsig. Oder warum sind die Jungs nicht in der Lage, das zu beweisen, was der amtierende MVP behauptet hatte, der noch nie in seinem Leben irgendetwas in Frage gestellt hat: "Wir haben auch so eine gute Mannschaft, die stark genug ist"?
Aber zurück zu den Gedankenspielen: Was soll der 34jährige Kidd in Dallas ausrichten, wenn sich sonst nichts ändert? Und wenn man dafür mehr abgeben muss als Jason Terry und Erick Dampier? Eine solche Maßnahme macht nur Sinn, wenn man im gleichen Atemzug weiter umbaut und sich einen Spieler holt, der unterm Korb etwas ausrichtet.
Hier der Videoschnipsel für wahre Nostalgiker passend zu diesem Post: Kidd für Dallas gegen Avery Johnson für die San Antonio Spurs.
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