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Die Sache mit Greg LeMond gestern in dem nachgebauten Gerichtssaal der juristischen Fakultät der Pepperdine University hat den für Amerikaner scheinbar undurchsichtigen Fall Floyd Landis endlich auf die Ebene gehoben, auf der sich alle einmischen können: Die Clowns wie David Letterman und Jay Leno abends im Fernsehen mit ihren Witzen. Besorgte Mütter, die schon immer wussten, dass jeder Onkel ein potenzieller Päderast ist. Menschen, die gerne Kriminalromane lesen und der Meinung sind, dass sich niemand die schlimmsten Dinge ausmalen kann, weil die Wirklichkeit schon so schlimm genug ist. Und die Sportseiten der Tageszeitungen, denen das Gerede über Laborwerte und die genaue Durchführung von Dopingtests viel zu langweilig war. Jetzt haben wir endlich ein kolportiertes Halbgeständnis von Landis und einen rausgeworfenen Manager, der zwar vermutlich nicht ohne Wissen seiner Auftraggeber gehandelt hat, aber weil diese dumme Einschüchterungsversuch aufflog, die Verantwortung zugeschoben bekam. Und so haben wir einen Plot und die Aussicht auf die eine oder andere mediengerechte Konfrontation. Und alles nur, weil Floyd Landis dachte, er käme am besten bei einer öffentlichen Verhandlung seiner Dopingakten weg. So kann man sich vertun...
Mehr zum Thema findet man hier - bei Steroid Nation und hier bei ESPN (hervorragendes Video mit Bildern aus dem Verhandlungssaal. Und demnächst sicher auch auf diesen Seiten.
2 Kommentare:
Ich hoffe wirklich, dass Landis und seine Anwaltsmannschaft keinen Weg finden um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Da ich allerdings gestern lesen musste, dass um im Dopinglabor auf den Boden geklebte 'Abstandshalter' diskutiert wird, dann befürchte ich, dass es doch gelingen wird irgendetwas zu finden, das dazu führt die Untersuchung der Dopingprobe als fehrlerhaft und damit ungültig zu erklären. Ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte.
Landis, Basso, Ullrich - gemeinsam ist ihnen restlos abhandengekommenes Unrechtsbewußtsein, fehlende Einsichtsfähigkeit und eine moralische Abartigkeit die durch hochbezahlte Anwälte und Diskreditierung der "Gegenseite" (Ärzte, Medien,ehemalige Sportler) ihren deutlichen Ausdruck findet.
Mir tut es leid daß sich faire Sportsleute aus dem Radsport wie Erik Zabel oder Jens Voigt im Windschatten dieser Affären wahrscheinlich diversen Vermutungen und Verdächtigungen ausgestzt sehen und ihre Leistungen dementsprechend nicht ausreichend gewürdigt werden.
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