Eine wissenschaftliche Studie von Justin Wolfers, einem Assistenzprofessor an der Wharton School of Business, und Joseph Price, einem Wirtschaftswissenschaftsstudenten, der an der Cornell Universität seinen Masters macht, hat einen erstaunlichen Beleg für den unterschwelligen Rassismus im amerikanischen Sport gefunden: Weiße NBA-Schiedsrichter pfeifen bei schwarzen Spielern mehr Fouls ab als bei weißen. Die Studie wertete Datenmaterial aus den 13 Jahren zwischen 1991 und 2004 mit insgesamt 600.000 Fouls aus und ermittelte, dass die Diskrepanz groß genug ist, um den Ausgang von Spielen entscheidend zu beeinflussen. Die Kerninformationen über die Arbeit wurde heute in der New York Times veröffentlicht, die im Rahmen ihrer Recherchen NBA Commissioner David Stern um eine Stellungnahme gebeten hatte. Offensichtlich hatte das Ligamanagement bereits vor einem Jahr von der Studie erfahren und analysierte in diesem Frühjahr auf eine Faust den Sachverhalt. Stern erklärte der Zeitung, dass sein Datenmaterial zu anderen Schlussfolgerungen führt: "Es gibt keine Vorurteile."
Der Anteil an schwarzen Schiedsrichtern in der NBA beträgt 38 Prozent, die offensichtlich auch nicht von Vorurteilen verschont sind. Die Studie kommt der beiden Akademiker kommt zu dem Ergebnis, dass sie weiße Spieler, wenn auch in einem nicht ganz so signifikanten Maß benachteiligen. Die beiden Autoren sehen das Problem nicht auf die Liga beschränkt, sondern halten es für repräsentativ für die gesamte amerikanische Gesellschaft. Die Besonderheit ist allerdings dabei ist, dass auf diese Weise Spiele entschieden werden, deren Resultate eigentlich durch die Profis auf dem Platz ermittelt werden sollten.
1 Kommentar:
Wie so oft in diesem Blog eine interessante Geschichte, danke dafür! Hab auch gleich mal einen Link auf mein eigenes Blog sofa-experten.blogspot.com gepackt.
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