
Gewiss, aber erstens vor allem über die Menge an Platz, die die Zeitung diesem für amerikanische Fälle ziemlich alltäglichen Kriminalfall widmet. Und zweitens wegen der Chuzpe, die Familiengeschichte in einen Topf zu werfen: Auf Englisch heißt das dann: "the family’s outlaw mystique". Übrigens in der ganzen Geschichte kein Wort darüber, ob die beiden Burschen überhaupt ein näheres Verhältnis zueinander hatten (so etwas steht zumindest bei AP, wo man herausgefunden hat, dass Bode schon mal eine Kaution für Vetter Liko hinterlegt hat). Nur dieses Zitat von einem Onkel der beiden: "Bode hat seine Wut sehr nett ins Skifahren kanalisiert. Liko hat das nicht gehabt. Er konnte mit seiner Wut nicht umgehen." Und dann noch dieses Nugget: "Nicht weit von der tötlichen Szenerie befindet sich das Haus, in dem Miller im Schatten des Cannon Mountain aufwuchs." Grandiose Recherchenleistung: Wir stellen per Zitat eine beliebig erklärbare und interpretierbare inhaltliche Beziehung her und legen noch eine geographische Achse nach. Wenn so was in der BILD-Zeitung stehen würde, wäre das einen Eintrag im BILdblog wert. Es steht aber in der New York Times. The paper of record. Dort geht man eben auch gerne hochhackig übern Boulevard und wackelt mit dem Arsch.
Die beiden Fotos von Liko Kenney und dem erschossenen Polizisten stammen von der Webseite der örtlichen Fernsehstation WHDH.
P.S. Dieser Beitrag enthält acht Links. Ein absoluter American-Arena-Rekord.
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