So kurz und bündig wie die Boston Red Sox die World Series gewonnen haben, gibt es dann hier ebenso kurz und bündig das Resultat des letzten Spiels: 4:3 für die Red Sox, die erneut den Colorado Rockies in den vielen kleinen Dingen der hohen Baseballkunst überlegen waren.
Die Nachricht des Abends kommt aus New York: Die Wege von Alex Rodriguez und den New York Yankees trennen sich. A-Rod wollte nicht zu den alten Konditionen mit ein paar Millionen Aufschlag verlängern. Die Yankees sahen keinen Sinn darin, einen völlig neuen Deal auf die Beine zu stellen. Denn auf diese Weise hätten sie den enormen finanziellen Nachlass verloren, denen ihnen die Texas Rangers gewähren. Die Rangers hatten Rodriguez ursprünglich den 250-Millionen-Dollar-Wahnsinnskontrakt eingeräumt, dann aber nach einem Club gesucht, der ihnen die Last abnimmt. Es fanden sich nur George Steinbrenners Club und auch nur unter der Vorausetzung, dass die Rangers weiterhin knapp ein Drittel des Gehalts bezahlen. Welcher Club nun einsteigt, ist schwer zu sagen. Die Boston Red Sox haben die Mittel, aber theoretisch auch einen hervorragenden Third Baseman (Mike Lowell), der zum Most Valuable Player der World Series ernannt wurde. Allerdings ist der mit dem heutigen Tag Free Agent geworden. Das Tauziehen möge beginnen.
6 Kommentare:
So, so: "...hohe Baseballkunst..." - höre ich da etwa Sarkasmus heraus, Herr Kalwa?
Nein, nein. Kein Sarkasmus. Ich fand das Spiel der Red Sox sehr bemerkenswert. Sarkasmus spare ich mir für die Yankees auf, bei denen die Söhne von Herrn Steinbrenner einen radikalen Neunanfang probieren. Joe Girardi wurde als neuer Manager verpflichtet. Was bedeutet, dass Don Mattingly geht (weil er den Job nicht bekommen hat). Catcher Posada murrt auch (weiß nicht, was er für alte Fehden mit Girardi hat) und will weg. Neue gute Pitcher sind auf dem Markt der Free Agents kaum zu finden (man denke nur an den teuren Fehlgriff mit Roger Clemens in diesem Jahr). Was mit dem indirekten Rauswurf von Joe Torre begann sieht mikttlerweile nach einem grandiosen Eigentor aus. Mit Geld kann man eben nicht alles zurechtfummeln.
Sorry, das Wort heißt: Neuanfang
zu Girardi: Es ist gut, das sich die Yankees für die baseballtechnisch beste Lösung entschieden haben und nicht die beliebteste Lösung mit Don Mattingly entschieden haben. Girardi galt schon als Spieler, als der geborene Manager und wird in Fachkreisen äußerst hoch eingeschätzt.
zu Posada: Bis jetzt gibt es nur Spekulationen, das er gehen könnte, weil ihm in den 90er Jahren Girardi ein bißchen vor die Nase gesetzt wurde und ihm die Einsatzzeit als Starting Catcher beschnitt. Doch ob sich die beiden nicht ausstehen können, ist unklar. Außerdem ist er als Führungsspieler fest an der Seite von Derek Jeter verwurzelt und dürfte daher bei dem richtigen Angebot bleiben. Und das wird er genauso wie Rivera bekommen. Das wird zwar ein wenig teurer als gedacht. Aber sie haben ja nun genügend Spielraum nach dem Abgang von A-Rod.
zu den Pitchern: Die Yankees haben mit Phil Hughes, Joba Chamberlain und Ian Kennedy drei der besten Talente in ihren Reihen, die im nächsten Jahr die Rotation zusammen mit Andy Pettitte und Chien-Ming Wang bilden werden. Dazu kommen ein Mike Mussina und ein Kei Igawa, sowie eine ganze Anzahl von Pitchern in den Minor Ligen, die demnächst auch bereit sind, so dass sie bei weitem in diesem Sektor in den nächsten Jahren keine Probleme haben dürften. Und das für relativ wenig Geld, was Ende 2008 in Richtung Johan Santana geworfen werden kann. Aber das ist eine andere Geschichte.
Danke für die vielen guten Infos. Ich habe heute mittag auf dem Weg von Long Island nach Manhattan im Auto Radio gehört und die Stimmung beim Haussender WFAN mitbekommen. Die meisten Yankees-Fans sind überhaupt nicht nölig. Nach so vielen relativ schwachen Jahren (in New York ist man eben anspruchsvoll) werden Veränderungen geradezu herbeigesehnt.
die vielseits angeprangerte "Überschattung" des Triumph Bostons durch die Geschehnisse um die Yankees und besonders Herrn Rodriguez macht auch vor diesem Blog nicht halt ;)
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