14. Mai 2007

Der sehr dreckige Herr Bowen arbeitet weiter mit seinen fiesen Tricks

Manche in der Blogosphäre nennen es selbstreferentiell, wenn man seine eigenen Artikel abstaubt und aus dem Archiv zieht. Aber da ich aus Anlass der Playoff-Serie zwischen den Dallas Mavericks und San Antonio Spurs vor einem Jahr schon einmal ausführlich in der FAZ über Bruce Bowen geschrieben habe, halte ich es für angebracht, den Artikel in Auszügen zu zitieren. Damals hatte Nowitzki das Problem. Diesmal sind es die Phoenix Suns. Dazu mehr weiter unten:
"Auf jeden Star in der besten Basketballliga der Welt kommen mindestens fünf Spieler, deren Namen sich niemand merken kann. Sie sitzen am hinteren Ende der Ersatzbank und sind froh, wenn sie überhaupt zum Einsatz kommen. Manche warten Jahre und erleben schließlich ein bizarres Debüt vor den Kameras des amerikanischen Fernsehens. "Meine Familie in Kalifornien hat zugeschaut", sagt Bruce Bowen in Erinnerung an den Tag in Miami, an dem er sich nervös aus seinem Trainingsanzug pellte und mitten im Spiel gegen die Houston Rockets auf den Platz trabte. Alles schien nach Plan zu laufen, als er wenige Sekunden später mit einer Energieleistung einen sicheren Korb verhinderte. "Das war ein Block von . . .", sagte der Kommentator und stockte. "Er hatte keine Ahnung, wer ich bin", sagt Bowen....

... Bowen, der mit seinem rasierten Kopf und den großen melancholischen Augen eher harmlos aussieht, verläßt schon einmal den grauen Bereich zwischen dem, was man in der NBA als normale körperliche Härte akzeptiert, und unsportlichen Angriffen, bei denen er die Gesundheit seiner Gegner riskiert. Kein Wunder, daß er unter den NBA-Profis den Ruf eines "dirty player" genießt. So wurde er Ende März [2006] von der Liga mit 10 000 Dollar Strafe belegt, weil er Ray Allen von den Seattle Supersonics bei einem Zweikampf, bei dem beide zu Boden gegangen waren, wutentbrannt in den Rücken getreten hatte. Das ist nichts gegen eine Szene aus einer Partie vor ein paar Jahren, als er im Stile eines Fußballers einen Widersacher mit einem Bein voraus ansprang und am Kopf traf...

...In das erfolgreiche System der San Antonio Spurs paßt er...bestens hinein. Beim Meister von 2005 herrschen drei Grundregeln: Kein Spieler zählt mehr als der andere - auch nicht Center Tim Duncan, der an guten Tagen alleine ein Spiel entscheiden kann. Trainer Gregg Popovich ist der uneingeschränkte Chef und duldet keine Aufsässigkeit. Vor allem aber ist hartnäckige Defensivarbeit der zentrale Bestandteil der Spielkultur..."

Bowen spielte übrigens damals im Trikot der Miami Heat, war nur ganze 33 Sekunden im Einsatz und saß anschließend den Rest der Saison auf der Bank. Die NBA täte gut daran, ihn auszusieben. Die Belege seiner Unsportlichkeit sind unübersehbar. Die Attacke gegen Amare Stoudamire war genauso unsportlich wie die gegen Steve Nash (ein Knietritt in die Geschlechtsteile). Bei YouTube gibt es bislang nur das Stoudamire-Video:

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

einfacher Link: http://www.youtube.com/watch?v=UynFKOdfxXc&NR=1

ist es das? Bowen foult Nash, aber ein Knietritt ist das nicht ...

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Nein, es gibt eine Szene, die gestern mehrfach im ameirkanischen Fernsehsender TNT gelaufen ist und die zeigt, wie Bowen mit dem Ball in Kopfhöhe eine halbe Drehung nach links macht und dabei das rechte Knie anhebt und Nash in die Weichteile rammt. Es wurde als Offensiv-Foul abgepfiffen, nachdem Nash auf dem Boden lag und sich krümmte. Die Zeitlupen von Bowens Attacken zeigen mittlerweile sehr gut, wie geschickt der Bursche ist. Es sind nie spektakuläre Aktionen seinerseits (mal abgesehen von dem Fußtritt an den Kopf). Sondern immer nur Sachen, die für den oberflächlichen Betrachter so aussehen, als sei er linkisch und ungeschickt.

Anonym hat gesagt…

aha, danke dafür, kann denn die Liga trotz der sehr "geschickten" Taktik von Bowen nicht trotzdem eine Warnung verabschieden? schließlich sind das in gehäufter Form vorkommende Cheap-Shots die auch nachträglich geahndet werden sollten ...

Anonym hat gesagt…

Dazu kommt noch Bowens schon fast chronische Angewohnheit seinen Fuß in der Verteidigung in den Bereich zu stellen, in dem er den aufkommenden Fuß des Spielers in der Offensive erwartet der gerade einen Jumpshot genommen hat.
Viedeos dazu sind hier verlinkt.
Damit forciert Bowen die Basketballverletzung schlechthin; den klassischen Bänderriss.
Es ist mir unerklärlich wieso ein Spieler ob solcher klaren Unsportlichkeiten noch nicht deutlich härter bestraft wurde.

hisairness hat gesagt…

Wahrscheinlich ist Bowen einfach zu langsam und um gute Spieler zu stoppen muss er sich der billigen Trickkiste bedienen. Es ist doch überall so... .
Aber es wäre gut wenn die NBA soetwas besser ahnden würde. Einerseits haben sie Regeln, die eigentlich ein "weiches" spielen fördern(Handcheckingregel), aber sowas wird dann durchgelassen.
Ich denke trotzdem, dass eine Champion so einen Spieler braucht. Schaut euch die Bulls an, die hatten Rodman, der davor bei den Pistons war. Bird war auch ein Hustler und Ringträger...