Schwer zu sagen, wie die Legende entstanden ist, dass die Menschen in Südkalifornien hauptsächlich dem süßen Leben nachgehen. Das Wetter und der Ozean sind bestimmt nicht besser als in Sydney. Das Freizeitangebot sicher auch nicht. So dürfte das Image eine Medienkreation sein, die auf den Alltag der vielen Noch-Nicht- und Bald-nicht-mehr-Stars anspielt, die von der Film- und Fernsehbranche verschlissen werden.
Trotzdem fürchtet man in Australien Schlimmstes, sobald ein Aussie nach Los Angeles zieht. Mel Gibson, der besoffen seine verdrängten antisemitischen Ansichten auslebt, nährt die schlimmsten Befürchtungen. Um den Weltklasse-Schwimmer Ian Thorpe macht man sich auch schon Sorgen. Der soll nach einem Bericht im Sidney Morning Herald den Gegenwert von etwas mehr als einer Million australischer Dollar hingeblättert haben, um sich ein Haus in den Hollywood Hills zu kaufen. Seit Juni wohnt er dort. Und Reporter, die offensichtlich ständig in der Schwimmhalle lauern, in der er trainieren soll, warten vergebens. Versumpft der 23jährige Medaillenaspirant? Geht er mit zu vielen Schauspielern aus? Ruiniert da einer heimlich still und leise seine Karriere?
Australien ist besorgt. Ist das die Methode, wie die Amerikaner den Wettkampf im Schwimmbecken gewinnen? Durch Lifestyle-Korruption? Wir werden dranbleiben. Das sind Probleme nach unserem Geschmack.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen