Wenn sich die deutsche Nationalmannschaft bei der Basketball-WM in Japan weiter so durchschummelt (bisher mit Siegen über Japan und Neuseeland), werden sie noch ganz weit vorne landen. So könnte man denken, wenn man weiß, dass es zu den Markenzeichen eines jeden Erfolgsteams gehört, möglichst wenig zu zeigen und nur das Nötigste zu leisten. Aber ehe irgendeine vorzeitige Euphorie ausbricht, hier die Prognose: Dirk Nowitzki ist müde und wird aufgrund seiner netten mannschaftsdienlichen Haltung dies nicht zugeben. Das wird in den Begegnungen gegen richtig gute Gegner noch deutlich genug werden. Das Team braucht die Punkte des Würzburgers (so wie die Dallas Mavericks auf seinen Teil an der Ausbeute im Angriff angewiesen sind). Ohne die sieht es spätestens in der zweiten Runde der besten 16 ziemlich dürftig für die Deutschen aus.
Man hofft, dass der Mentor und Privattrainer von Nowitzki eine ähnlich klare Sprache sprechen würde. Aber Holger Geschwindner tunkte nach der Niederlage gegen die Miami Heat im NBA-Finale in seiner umschweifenden Art alles in rosa: Bei der WM könne sein Schützling durchaus "das nächste Niveau" in seiner Entwicklung als Basketballer erreichen. Ein Niveau, das sich nicht in statistischen Werten ausdrückt. Was soll das sein? "Bessere Auswahl von Würfen, klügere Entscheidungen", sagte Geschwindner zu nba.com. "Sie erwarten, dass er in schwierigen Situation das Spiel kontrolliert. Und in dem Bereich muss er sich verbessern."
Was er nicht sagte:
1. Wer erwartet das alles von Nowitzki?
2. Weshalb drückt sich Entscheidungskraft nicht auf die Treffer- oder Assistquote aus?
3. Und wenn es das nicht tut, muss man dann nicht gezwungenermaßen schlussfolgern, dass irgendetwas mit den auf dem Platz getroffenen Entscheidungen nicht stimmt?
4. Was denkt Mavericks-Coach Avery Johnson?
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