Es ist nicht ganz leicht, die komplexe Beziehung der Rassen in den USA auf eine griffige Schlagzeile zu reduzieren. Nicht mal dann, wenn man sich auf den Erfolg schwarzer Sportler beschränkt, die im Basketball und im Football zu dominierenden und bestens bezahlten Figuren geworden sind. William C. Rhoden, der schwächste von einer Handvoll Sportkolumnisten der New York Times, hat es trotzdem versucht. Und zwar mit dem Titel seines neuesten Buchs. Heraus gekommen ist durchaus eine schlagkräftige Zeile - 40 Million Dollar Slaves. Aber hinter dem Pappdeckel steckt leider nur ein müdes Buch, das einerseits das weiße Amerika dafür verantwortlich macht, dass es schwarze Sportler so wie die Plantagenbesitzer von einst betrachtet und instrumentalisiert. Andererseits wirft es denselben schwarzen Sportlern vor, dass die mit ihrem vielen Geld und ihrem Celebrity-Status nichts tun, um zu zeigen, dass Menschen mit dunkler Hautfarbe mehr können als nur eine Show abzuziehen. Wo sind die schwarzen Geschäftsleute im Sport? Ja, wo sind sie?
Rhodens Beweisführung will zeigen, dass eine weiße Power-Schicht konsequent den schwarzen Amerikanern den Weg versperrt. Sie kommt wie ein Stuhl mit zweieinhalb Beinen daher. Denn die Bilanz von weißen, hochdotierten Sportlern sieht nicht besser aus. Woran das liegt? Vielleicht sollte man mal die soziale Intelligenz von Hochleistungssportlern testen. Dann ließe sich bestimmt eine Antwort finden.
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