Die Sache ist kompliziert. Aber irgendwo muss man anfangen. Hier die Präambel: Vor mehr als zehn Jahren haben Baseball-Verrückte in New York in einer Kneipe die erste Rotisserie League gegründet, ein Begriff, der im Laufe der Zeit zu Fantasy Baseball gemorpht ist. hierbei handelt es sich um eine Freizeitbeschäftigung, der sich inzwischen rund 15 Millionen Amerikaner hingeben. Was tun sie? Sie draften für ihre eigenen (Phantasie-) Ligen auf dem Papier echte Spieler der Major League zu eigenen Mannschaften und führen auf der Basis der individuellen - echten - Einzelspielstatistiken ihre eigenen (Phantasie-) Tabellen. Für viele geht es nur um die Ehre und den Spaß, manchen geht es auch um Geld. Alles klar soweit? Gut.
Hier der spannende Teil: Nach Informationen der Fantasy Sports Trade Association hat das Geschäft mit Fantasy Leagues in allen möglichen Sportarten mittlerweile 1,5 Milliarden Dollar im Jahr erreicht. Involviert sind kleine Firmen, die den Fans alles mögliche an Hilfsmaterial verkaufen. So wie in dem Foto oben von der Website www.fjfantasy.com - ein sogenanntes Draft Board in Lebensgröße.
Von soviel Geld möchte die echte Liga natürlich etwas abhaben. So begann eine juristische Auseinandersetzung um die Frage: Dürfen statistische Informationen aus den Sportligen und die Namen der echten Spieler frei und ohne Lizenzgebühren für andere Zwecke verwendet werden oder kann eine Liga und deren Spielergewerkschaft das blockieren - nach dem Motto: Das Datenmaterial ist durch das Persönlichkeitsrecht geschütztes Eigentum.
Diese Frage wurde jetzt in erster Instanz vor einem Gericht in St. Louis verhandelt. Gegner: Die dortige CBC Distribution and Marketing Inc., die Fantasy-Baseball-Kunden bedient. Die Entscheidung fiel gegen die Liga aus. Und dies ist die Begründung: Das Datenmaterial von den Spielen müsse man mit den Namen und Adressen in einem Telefonbuch vergleichen. Gegen deren Verwendung könne sich auch niemand wehren. Man muss damit rechnen, dass Major League Baseball in die Berufung geht.
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