An den meisten Tagen spielt Roger Federer nur gegen sich selbst. Es sei denn, er trifft auf Rafael Nadal. Dann hat er einen richtigen Gegner. Vor über einer Woche hat der Erste der Weltrangliste ausnahmsweise trotzdem verloren. In der zweiten Runde in Cincinnati gegen Andy Murray. Das Resultat: 5:7, 4:6. Mit der Niederlage gingen mehrere Serien zu Ende. Bemerkenswert: Es war das früheste Aus für den Schweizer bei einem Turnier in zwei Jahren. Die amerikanische Fernsehkommentatorin Mary Carillo, die seit Jahr und Tag beim Tennis herumschwadronieren darf, obwohl sie wirklich keine Leuchte ist, bezichtigte Federer daraufhin, er sei nicht mehr als seiner Anwesenheitspflicht nachgekommen. "Das ist absurd", meinte der medienfreundliche und eigentlich eher sanftmütige Eidgenosse, als er vorgestern von dem Anwurf hörte. "Nur weil ich verloren habe, habe ich das Match hingeschmissen?"
Solch eine Mini-Kontroverse können die US Open gut gebrauchen. Das Grand-Slam-Turnier hat zwar keine Not, Eintrittskarten zu verkaufen. Aber der Sportart mangelt es an Fernsehzuschauern. Im Vergleich zum Golf ist Tennis eine Randsportart geworden. Dazu kommt das Karrierende von Andre Agassi und das jammervolle Abschneiden der Amerikaner in Wimbledon - fertig sind die düsteren Vorahnungen und Unkenrufe. Dazu habe ich in der Schweizer Tenniszeitschrift Smash in diesem Monat einen ausführlichen Bericht beigesteuert (leider gibt es keinen Link).
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