13. Januar 2007

Real verbannt Beckham auf die Tribüne

Und wir dachten schon, die Akte Beckham ließe sich erst mal zur Seite legen...bis August ist schließlich noch eine ganze Weile. Pustekuchen. Jetzt hat sich Reals Trainer Fabio Capello zu Wort gemeldet und erklärt: "Er wird nicht mehr spielen." Mit anderen Worten: Madrid lässt seinen teuren Spieler nicht nur ohne jede Kompensation ziehen. Es leistet sich die divahafte Haltung, den teuren Spieler auf die Tribüne zu setzen. Die Entscheidung hat etwas Zwingendes und sollte von jeder Firma praktiziert werden, die von einem Mitarbeiter verlassen wird: Man schickt den Angestellten nach Hause. Denn dass sich der noch anstrengt, dass er noch komplett bei der Sache ist, ist mehr als unwahrscheinlich.

In diesem Fall allerdings wäre allen Seiten geholfen, wenn man sich auf einen andere Lösung einlassen würde. Eine, die es Beckham ermöglicht, bereits zum Saisonbeginn im April in den USA aufzulaufen. Madrid könnte auf diese Weise noch ein bisschen Geld sparen. Und der Beckham-Effekt in den Vereinigten Staaten wäre so viel größer.

Es gibt in der AP-Geschichte aus Madrid keine Andeutungen zu solchen gedanklichen Modellen. Aber der Tag ist ja noch frisch.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

In der taz lese ich, dass ein Team der MLS einen Trikotsponsor an Land gezogen hat und somit das erste Team im US-Sport ist, das so etwas macht. Also weder im Fußball noch im Football noch in der NBA etc. gäbe es Trikotsponsoren. Wie kommt's?

Jürgen Kalwa hat gesagt…

Die MLS Teams hatten bisher Sponsorenaufdrucke auf dem Rücken des Trikots. Aber das hat wohl nicht genug gebracht. Die Fußballer sind die Ausnahme von der Tradition (keine Werbung am Mann), weil sie im Fernsehen Probleme haben, das Geld auf andere Art und Weise zu verdienen. Die klassischen Sportarten haben soviele Unterbrechungen - Auszeiten etc. - dass niemand auf die Idee kommen würde, auch noch die Trikots zuzupflastern. Im Gegenteil: Trikots gehören seit Jahren zu den Einnahmequellen der Klubs und Ligen. Das Design der Logos und der Trikots ist in den meisten Ligen ein Teil der Corporate Identity und wird konsequent betrieben (Farbauswahl, Muster etc.) Im Vergleich dazu ist dieser Bereich im europäischen Fußball (wo man den Trikotverkauf als Idee irgendwann aus den USA übernommen hat) dazu anarchistisch und dem Zufall überlassen. Abschließend: Es kann schon sein, dass die US-Ligen irgendwann auch Werbung auf die Brust drucken. Sie suchen ständig nach neuen Einnahmequellen (Namensrechte für Hallen und Stadien, Luxussuiten, Fernsehrechteverkauf im Ausland). Aber ob die Fernsehgesellschaften, die das dann für wahnsinnig viel Geld übertragen, einfach schlucken, wage ich zu beweifeln. Weshalb sollten die nicht sagen: Von dem Geld wollen wir einen Anteil abhaben. Wir verbreiten schließlich die Werbung.