18. Januar 2007

Internationale Fernsehrechte: Premier League sahnt ab

Man kann nicht jeden Tag erkennen, wie doof die bundesdeutschen Liga-Manager mit ihren seltsamen Brillen auf der Nase aussehen. Aber heute ist ganz zweifelsohne solch ein Tag. Ein Tag, an dem sich zeigt, wohin es führt, wenn man eine Institution wie die Bundesliga mit einem getrübten Blick für Vermarktung, für gute Spieler und gute Trainer auf Platz sieben in Europa herunterwirtschaftet. Es führt in eine aussichtslose Position im Rennen um das Geld.

Nach soviel Schaum vorm Mund hier die dazugehörige Nachricht: Englands Premier League hat die Fernsehrechte für Asien und den Nahen Osten in einem Paket für drei Jahre verhökert. Einnahme: schlappe 1,2 Milliarden Dollar. Das ist nach einer Meldung von yahoo Singapur doppelt so viel wie vorher. Die Briten erweisen sich damit als die besten Schüler der amerikanischen Ligen, die schon seit einer Weile außerhalb der USA einen beträchtlichen Teil ihrer Einnahmen erlösen. Das unmittelbare Resultat der Budgetaufbesserung: Der englische Meister erhält im nächsten Jahr 100 Millionen Dollar als Prämie aus dem großen Topf.

In England glaubt man, dass die Politik der offenen Tür und die Integration von Spielern aus allen Teilen der Welt der Hauptgrund für das Interesse ist aus den fernen Zeitzonen ist. Wenn das wirklich so ausschlaggebend wäre, würden Fußballfans in anderen Ländern vermutlich auch neugierig auf die Bundesliga sein. Dem ist nicht so. Die Engländer bieten nämlich mehr als nur Kosmopoliten-Kick. Sie bieten Qualität, die im internationalen Vergleich ganz oben steht. Und DAS ist es, was die Leute sehen wollen.
Blick zurück: Die schwächelnde Bundesliga - eine Analyse

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

und Uli Hoeneß schaut mit hochrotem Kopf auf sein "kleines" Festgeldkonto

Sehe neben den Qualitätsunterschieden aber auch die schlechte Vermarktung als Problem. Das Freitagsspiel wurde auch deshalb eingeführt, damit man die europäische Liga mit dem ersten Spiel am WE ist. Aufgrund der europäischen Verpflichtungen spielen aber die bekannten Teams nur selten am Freitag. Da sind die Engländer schon pfiffiger mit mehreren Anstosszeiten an einem Tag. Und trotzdem ist der Spieltag für den Fan nicht sehr auseinandergerissen.