Man kann sich vorstellen, wie die ersten Professoren in den Journalismus-Abteilungen amerikanischer Colleges (ja, das ist ein Fach zum Studieren, mit Abschluss und so) die Liste für die Seminararbeiten noch einmal redigieren und dieses Thema einflicken: Wie kommt es, dass ein halbes Tausend Leute auf der Online-Seite der New York Times in der Kommentarspalte den Tod eines Pferdes betrauern? Und was haben sie zu sagen? Diese sonst so hellwachen, aufgeschlossenen, kritischen Leser der bedeutendsten Tageszeitung der Welt? Sie reden über "schöne und zerbrechliche Kreaturen" und dass sie "gelegentlich geweint" haben, als sie die Nachricht gehört haben und so weiter und so weiter. Es handelt sich zwar nicht um eine ähnliche ausgeprägte Massenhysterie wie beim Tod von Prinzessin Diana, aber um einen ähnlichen Impuls, der in dieser medial so intensiv vernetzten Welt das Verhalten und den emotionalen Haushalt von Millionen von Menschen steuert. Und jeder der das komisch findet, muss sich als herzloser Geselle beschimpfen lassen. Wir trauern....weil es so weit kommen konnte.
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